Die positive Bilanz des Kinojahres 2012 ist entscheidend auf einen famosen Auftakt und grandiosen Schlussspurt des Kinos zurückzuführen.
Mit den beiden Top-Filmen des Jahres – "Ziemlich beste Freunde" und "Skyfall" – lagen die Besucherzahlen zwischen Januar und März sowie von Oktober bis Dezember um 6 bzw. 24 Prozent über den Werten des Vorjahres. Insgesamt bedeuten alle 28 Besuchermillionäre des Jahres 2012 jedoch den zweitniedrigsten Wert innerhalb der letzten 15 Jahre und liegen deutlich unter dem Durchschnitt von 37 Blockbustern mit über einer Millionen Besuchern. Diese Zahlen weist die neue FFA-Studie "Der Kinobesucher 2012" aus, mit der die Filmförderungsanstalt die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten zum 21. Mal in Folge analysiert.
Danach sind im Vorjahr sowohl insgesamt als auch mit 29,9 Millionen verschiedenen Personen fast eine Million (0,8 Mio.) Deutsche mehr im Kino gewesen als im Jahr davor - und diese zudem häufiger (4,4 statt 4,3 mal) als in allen vorhergehenden Jahren seit 2007. Damit waren 44% der deutschen Bevölkerung ab 10 Jahre im letzten Jahr mindestens einmal im Kino. Der Besucherzuwachs verteilt sich dabei auf fast alle Altersgruppen - lediglich die Jugendlichen (10 bis 19 Jahre) waren im letzten Jahr 2012 weniger häufig im Kino als im Jahr davor (-15%).
Besonders stark war der Besucherzuwachs bei den 50 bis 59 Jährigen (+29%) und den 60+ Jährigen (+18%). Das blieb nicht ohne Folgen: Das Durchschnittsalter des Kinobesuchers stiegt im Vorjahresvergleich von 34,5 auf 36,5 Jahre. Noch auffälliger wird der Altersschub in der Langzeitbetrachtung: Im Verlauf der letzten sechs Jahre ist die Zahl der 20- bis 29-jährigen Kinobesucher um 7% und die der 10- bis 19-jährigen um 14% zurückgegangen. Gleichzeitig ist die Zahl der über 50 Jahre alten Kinobesucher um 50% und die Generation 60+ sogar um 64% gestiegen.
Weitere Details aus der Studie:
· Ungeachtet der veränderten Kino-Alterspyramide stellten auch im Jahr 2012 die 20- bis 29-jährigen (23%) sowie Jugendliche bis 19 Jahre und die Gruppe der 40- bis 49-jährigen (je 19%) die meisten Kinobesucher.
· Gerechnet über alle 29,9 Mio. Kinogänger des Jahres 2012, gab jeder einzelne im Laufe des Jahres durchschnittlich 34,35 Euro für den Kinoeintritt aus.
· Auch 2012 waren die 20- bis 29-jährigen die eifrigsten Kinobesucher - sie stellten allein ein Drittel (32%) der Heavy User mit mehr als 7 Besuchen pro Jahr.
· Der Großteil – zwei Drittel (64%) – aller Kinobesuche fand auch im Jahr 2012 von Donnerstag bis Sonntag und hier mit durchschnittlich 2,0 Begleitpersonen statt. Gut jeder achte Besucher (12%) ging alleine ins Kino.
· "Filmvorschau/Trailer im Kino" (20%) und die "Empfehlung durch Freunde, Bekannte" (12%) waren auch im letzten Jahr die wichtigsten Anreize für einen Kinobesuch, gefolgt von "Berichte, Artikel in Zeitschriften, Zeitungen" und "Werbung im Fernsehen" (je 10%).
· Wenn eine Fortsetzung bzw. Teil einer Serie gezeigt wurde, war dies für mehr als jeden Sechsten (17%) der Grund für seinen Kinobesuch, ähnlich ausschlaggebend wie "Thema, Story des Films interessieren mich" (17%) und "mit Anderen etwas unternehmen" (16%).
Die vollständige Studie steht ab sofort zum Download bereit unter ffa.de -> Publikationen -> Studien und Publikationen. Das Panel Media*Scope wurde 2012 methodisch überarbeitet. Da alle Daten ab 2007 rückwirkend neu berechnet wurden, kann es zu geringfügigen Abweichungen mit den Werten vorangegangener Publikationen kommen. Nach einer inhaltlichen Überarbeitung wird die FFA in Kürze ergänzende Analysen hinsichtlich soziodemografischer Merkmale sowie eine Betrachtung einzelner kino- und filmspezifischer Informationen zum Kinobesuch deutscher Filme und 3D-Filme in eigenständigen Studien vorlegen.
Die FFA veröffentlich seit mittlerweile 21 Jahren Studien über die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten. Grundlage für die Auswertungen ist das Individualpanel Media*Scope der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), dessen filmwirtschaftliche Daten der FFA exklusiv zur Verfügung stehen. Das Panel umfasst 25.000 Teilnehmer und steht repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahren.
Quelle: www.ffa.de