Neuauflage der FFA-Studie "Der Kinobesucher 2011"

Das Kino hat 2011 in fast allen Altersgruppen dazugewonnen, wenngleich die Besuchshäufigkeit unter den Kinobesuchern auch im vergangenen Jahr nachgelassen hat.

Während die - besonders kinoaffine - Gruppe der 10- bis 19Jährigen seltener im Kino war als im Jahr davor (-7%), konnte das Kino in den Altersgruppen 40 bis 49 Jahre ( 10%), 50 bis 59 Jahre ( 4%)  und über 60 Jahre ( 13%) deutlich zulegen, wofür nicht zuletzt der deutsche Film und der wachsende Erfolg von 3D-Produktionen gesorgt haben. Zugleich hat die Anzahl der Besuche pro Kopf weiter abgenommen und lag mit 4,1 um 23% unter dem Wert von 2002 (5,3). Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Betrachtung der Intensitätsgruppen: Hier haben die Kinos seit 2002 rund 40% der Heavy User (7 Besuche pro Jahr und mehr) verloren, während die Gruppe der sporadischen Kinogänger im gleichen Zeitraum um 30% gewachsen ist. Diese Zahlen belegt  die neue FFA-Studie "Der Kinobesucher 2011", mit der die  Filmförderungsanstalt die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten zum 20. Mal in Folge analysiert.

Besuch und Umsatz im 3D-Segment spielten auch im vergangenen Jahr eine bedeutende Rolle: 27 Mio. Kinotickets - und damit  jeder fünfte Besuch (21%) entfielen auf einen 3D-Film. Die Anzahl der verkauften Tickets für 3D-Filme stieg im Vergleich zum Vorjahr erneut an, diesmal um 14% und sorgten auch beim  Umsatz mit 268 Mio. € für ein Plus von ebenfalls 14%. Insgesamt sorgten 3D-Filme fast für ein Drittel (28%) des  Gesamtumsatzes an den Kinokassen - jeder zehnte 3D-Besucher wurde übrigens erst durch 3D zu einem Kinobesuch mobilisiert. Auch der deutsche Film hat im vergangenen Jahr wieder zulegen  können: Unter den 32 Besuchermillionären des Jahres 2011 erreichten allein acht deutsche Produktionen eine Million  Besucher und mehr - doppelt so viele wie im Jahr davor. Insgesamt verzeichneten sie ein Besucherplus von 33% sowie einen Umsatzzuwachs von 42%.

Weitere Ergebnisse aus der Studie:

- 2011 wurde mehr als jede vierte Kinokarte (27%) für einen TOP-10-Film gelöst - die insgesamt 32 Besuchermillionäre stellten mit 66,8 Mio. Kartenkäufen mehr als die Hälfte (52%) des Gesamtbesuchs.
- Das Durchschnittsalter des Kinobesuchers stieg weiter an und lag bei 34,2 Jahren – innerhalb der letzten 10 Jahre von 30,5 auf 34,2 Jahre.
- Allerdings lässt die Kinolust vor allem unter den jungen, besucherstarken  Altersgruppen beträchtlich nach: in der Gruppe der 10- bis 9Jährigen geht fast ein Viertel im Vergleich zu 2002 nicht mehr ins Kino (-24%), bei den 20- bis 29Jährigen mehr als jeder Dritte (-34%) und unter den 30- bis 39Jährigen sogar annähernd die Hälfte (-43%).
- Die 20- bis 29Jährigen sind weiterhin die aktivsten Kinobesucher: Jeder Dritte von ihnen (34%) war im letzten Jahr sieben Mal und häufiger im Kino. Zugleich hat diese Altersgruppe ihre Besuchsintensität  insgesamt in den letzten Jahren aber auch am meisten reduziert  - von durchschnittlich 7,7 Besuchen im Jahre 2002 auf 5,4 im letzten Jahr.
- Jeder fünfte Kinobesucher wurde neu hinzugewonnen (20%), von ihnen zählt knapp die Hälfte (46%) zur Gruppe der "sporadischen Kinogänger" mit einer Besuchsintensität von nur einem Besuch in 2011 - ein Viertel davon (26%) entfiel auf deutsche Produktionen.
- Das Kinopublikum wird immer weiblicher: 2011 waren 72,6 Mio. Frauen aber nur 57,0 Mio. Männer im Kino - der Frauenanteil lag somit bei 56%, während er im Jahr 2002 noch 49% betrug.

Die Studie basiert auf Daten des Individualpanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das Panel befragt regelmäßig 25.000 Teilnehmer zu ihrem Kinobesuch und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahre. Die komplette Studie steht ab sofort zum Download bereit unter:
www.ffa.de -> Publikationen -> Studien und Publikationen.

Quelle: www.ffa.de