Kollaboratives Filmschaffen im Mittelpunkt des achten Berlinale Talent Campus



Am Donnerstagabend, dem 18.2., ging die achte Ausgabe des Berlinale Talent Campus mit der Closing Ceremony und der Preisverleihung der diesjährigen Score Competition im Theater "Hebbel am Ufer" (HAU 1-3) erfolgreich zu Ende.


Sechs Tage lang hatten 350 junge Filmschaffende aus 95 Ländern die einmalige Gelegenheit, die Besten ihres Faches hautnah zu erleben. In über 100 Veranstaltungen trafen die Talente mit mehr als 150 geladenen internationalen Experten und Berlinale-Gästen in Workshops, Podiumsdiskussionen und Trainingssessions zusammen, um unter dem Thema "Cinema needs Talent – Looking for the Right People" die unterschiedlichen Facetten des Filmhandwerks zu diskutieren.

Filmschaffende wie Claire Denis ("White Material"), James Bond-Production Designer Sir Ken Adam, Kameramann Christian Berger ("Das weiße Band"), die Regisseure Stephen Frears ("The Queen"), Jasmila Žbanić ("Na Putu", Berlinale Wettbewerb), Yoji Yamada ("About her Brother", Berlinale Abschlussfilm) und viele mehr teilten ihren reichen Erfahrungsschatz mit dem Branchennachwuchs. Aus Mexiko, Afrika und Osteuropa präsentierte sich eine neue Generation spannender junger Filmemacher: Selbstbewusst, politisch und modern beziehen sie mit ihren Filmen Stellung und zeichnen ein eindrucksvolles Bild ihrer Länder, ihrer Gesellschaft und ihrer Kultur. Auch aktuelle Entwicklungen in Sachen Cross Media und digitales Filmemachen kamen nicht zu kurz, digitales Storytelling, Financing, Distribution und 3D wurden als ein Campus-Schwerpunkt in täglichen Veranstaltungen thematisiert.

Kollaboratives Filmschaffen war zentrales Thema bei der achten Campus-Ausgabe. "Filmemachen funktioniert nur im Team und um erfolgreich zu sein, braucht es Offenheit, Großzügigkeit und den Respekt vor Anderen", betonte "Shutter Island" Produzent Mike Medavoy beim Eröffnungspanel. Das Statement von Animationsregisseur Merlin Crossingham ("Chicken Run") war: "Seid leidenschaftlich, begeistert und vergesst die Menschen um euch herum nicht: Sie brauchen euch und ihr braucht sie. So einfach ist das." Schauspieler, Regisseur und Produzent Gael García Bernal ("Revolución") ergänzte: "Die Unterstützung anderer Filmschaffender ist das Wichtigste für euer eigenes Filmemachen. Sie helfen euch, das zu sagen, was ihr sagen möchtet." In den Hands-on Trainings konnten die Talents das kollaborative Filmemachen direkt in die Tat umsetzen: In kleinen internationalen Teams erhielten sie in der Script & Doc Station, dem Talent Project Market, der Talent Actors Stage der Talent Press und dem Campus Studio für Postproduktion und Schnitt hautnah praktisches Training mit erfahrenen Mentoren.

Glanzvoller Abschluss während der Closing Ceremony war die Preisverleihung der Score Competition, bei der die Finalisten einen Filmausschnitt von David OReillys "Please Say Something" (Goldener Bär Berlinale Shorts 2009) neu vertonten. Der Hauptpreis ging an den Kolumbianer Camilo Sanabria, dessen Vertonung die Jurymitglieder Klaus-Peter Beyer, Prof. Martin Steyer, Martin Todsharow und Connie Walther sowie der diesjährige Mentor der Score Competition, Alexandre Desplat ("Fantastic Mr. Fox", "The Ghost Writer", Berlinale Wettbewerb), als "fantasievoll strukturiertes Werk, das bis ins Detail eine ganz eigene Persönlichkeit offenbart" lobten. Sanabria gewinnt eine Einladung von Dolby zu einer einwöchigen Reise in die Soundstudios nach Los Angeles. Der zweite Sieger, Alexander Komlew (Deutschland), darf mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg eine weitere Komposition einspielen.

Fotos, Informationen und aktuelle Berichterstattung finden Sie unter:
www.berlinale-talentcampus.de und
www.talentpress.org

Quelle: www.berlinale-talentcampus.de