Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der Schauspieler Jörg Pleva bereits am 15. August in Hamburg gestorben. Er wurde 71 Jahre alt.
Pleva wurde vor allem bekannt durch seine Hauptrolle in dem damals sehr umstrittenen, inzwischen längst zum Klassiker gewordenen Fernsehfilm "Das Millionenspiel" aus dem Jahr 1970. Darin verkörperte er den Kandidaten einer Fernsehshow, der eine Million Mark gewinnen kann, wenn er Killern entkommt, die ihn vor laufenden Kameras jagen.
Geboren 1942 in Stuttgart als Sohn eines tschechischen Pianisten und einer Ballettmeisterin an der Komischen Oper Berlin, entdeckte Pleva früh seine schauspielerische Ader und stand bereits ab 1960 in Klassikerinszenierungen auf der Bühne. Ab Mitte der 1960er Jahre war er dann vor allem im Fernsehen zu sehen und hatte viele Auftritte in Serien wie "Die Schwarzwaldklinik", "Tatort", "Drei Damen vom Grill" oder "Unsere Hagenbecks". Auch in Dokudramen wie "Martin Luther" oder in der Titelrolle von "Joseph Süß Oppenheimer" (beide 1983) war er zu sehen.
Darüber hinaus wurde seine Stimme durch Synchronarbeiten bekannt. Stanley Kubrick lobte Pleva in den höchsten Tönen für seine Vertonung Malcolm McDowells in "Uhrwerk Orange", und so synchronisierte Pleva danach auch Ryan O'Neal in "Barry Lyndon" und Jack Nicholson in "Shining".
Nachdem Pleva noch im März mit dem Stück "Der lustige Witwer" auf Theatertournee war, wurde sein gesundheitlicher Zustand in den letzten Monaten immer schlechter. Er starb vergangenen Donnerstag in Hamburg.