Goldener Löwe für Alexander Sokurovs "Faust" in Venedig

Im Wettbewerb der am Wochenende zuende gegangenen 68. Internationalen Filmfestspiele in Venedig hatten 23 Beiträge um den Goldenen Löwen konkurriert. Hauptgewinner wurde der russische Regisseur Alexander Sokurov mit seinem Film "Faust". Als bester Schauspieler wurde der deutschstämmige Michael Fassbender geehrt.

Die auf Deutsch gedrehte, freie Adaption von Goethes "Faust" wurde am vergangenen Samstagabend mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Nach Sokurovs Filmen über Adolf Hitler, Lenin und den japanischen Kaiser Hirohito, ist "Faust" der vierte Teil seiner Tetralogie über bedeutende Persönlichkeiten, die gescheitert sind.

Ein weiterer großer Gewinner des Abends war der Schauspieler Michael Fassbender, der in Heidelberg als Sohn eines Deutschen und einer Irin geboren wurde. Geehrt wurde er für seine Leistung in dem Film "Shame" von Steve McQueen, in dem er einen sexsüchtigen Mann verkörpert, der mit der Leere seines Lebens konfrontiert wird. Fassbender war in Venedig außerdem in David Cronenbergs deutscher Koproduktion entstandenem "A Dangerous Method" zu sehen, der im November unter dem Titel "Eine dunkle Begierde" in Deutschland starten wird.

Der Österreicher Michael Glawogger konnte mit seiner deutsch-österreichischen Produktion "Whores" Glory - Ein Triptychon" für den Preis der Jury in der Sektion Orrizonti überzeugen.

Der Preis für die "Beste Regie" ging an den chinesischen Regisseur Cai Shangjun für "People Mountain People Sea". Zwei weitere Löwen gingen an Robbie Ryan für die Bildgestaltung von "Wuthering Heights" und an den Griechen Yorgos Lathimos für das "Beste Drehbuch" für "Alpeis". Den Spezialpreis der Jury gewann der Italiener Emanuele Crialese für "Terraferma". Den Schauspielpreis für die beste weibliche Darstellerin erhielt Deanie Yip für "A Still Life".
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