Filmretrospektive "Regie und Regiment" in Leipzig



Als Ergebnis einer erstmaligen Zusammenarbeit präsentieren das Bundesarchiv- Filmarchiv und das Militärhistorische Museum der Bundeswehr eine gemeinsame Retrospektive auf dem 53. Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm.


Unter dem Titel "Regie und Regiment - Deutschland und das Militär in dokumentarischen Filmen 1914-1989" dokumentieren vom 19. bis 23. Oktober 2010 über 30 Filme aus dem Bestand des Bundesarchivs anschaulich den unterschiedlichen Stellenwert des Militärs in den verschiedenen deutschen Gesellschaftsordnungen. Ein Nachspiel der Retrospektive wird ab dem 11. Januar 2011 im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museum Berlin und zur Neueröffnung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr Ende 2011 in Dresden stattfinden.

Ein wesentlicher Akzent des Programms liegt auf der Reflexion individueller und kollektiver Erfahrungen von Krieg und Militär. Dazu zählen die Werbung und Ausbildung von Soldaten, das physische und psychische Leiden am Krieg sowie dessen Umdeutung und gezielte filmische Instrumentalisierung. Die Filmauswahl zeigt zudem die Propagierung spezifischer Geschlechterrollen für den militärischen Ernstfall sowie symptomatische Versuche, nach der doppelten Staatsgründung die neuerliche Existenz von Wehrpflicht und Armee als sicherheitspolitische Notwendigkeit zu legitimieren.

Die Retrospektive wird Gelegenheit bieten, das Verhältnis zwischen Militär, Staat und Gesellschaft in der jüngeren deutschen Geschichte aus einem erweiterten Blickwinkel zu betrachten. Gerade der Austausch kontroverser Argumente wird selbstverständlicher und notwendiger Teil einer konstruktiven Diskussion sein.

Quelle:
www.bundesarchiv.de