FFF fördert 30 Projekte mit insgesamt 4,6 Millionen Euro

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat gestern zum dritten Mal in diesem Jahr getagt und entschieden, 30 Projekte mit insgesamt 4,6 Mio. Euro zu fördern.

Unter den zehn Filmen, die für das Kino produziert werden, sind die neuen Projekte von Alain Gsponer, Marcus H. Rosenmüller, Mike Marzuk, Margarethe von Trotta und Pepe Danquart.

Produktion Kinofilm

Mit 3,02 Mio. Euro unterstützt der FFF Bayern die Produktion von zehn Kinofilmen. Die Höchstsumme von 1 Mio. Euro geht an die Adaption von Ödön von Horváths Roman "Jugend ohne Gott". Das Drehbuch zu "Jugend ohne Gott - Ein Film über die Liebe" (die film gmbh) stammt von Alexander Buresch und Matthias Pacht, Regie wird Alain Gsponer führen. Die Geschichte spielt in der Zukunft und erzählt von einer unterdrückenden Leistungsgesellschaft anhand eines Assessment Centers für Schüler, in der die moralische Integrität eines Lehrers und der zerbrechliche Zusammenhalt einer elitären Klasse durch eine ermordete Schülerin ins Wanken geraten. An 25 Tagen wird der Kinofilm in der Fränkischen Schweiz gedreht.

600.000 Euro gehen an die Komödie "Fixi" (SamFilm), die unter der Regie von Mike Marzuk mit jugendlicher Starbesetzung unter anderem in Bayern gedreht wird. Fixi heißt eine Gummipuppe, die einem Jugendlichen geschenkt wird, und die plötzlich sein Leben verändert.

300.000 Euro gehen an das neue Projekt von Marcus H. Rosenmüller: Der Animationsfilm "Rotzbub" (Filmbüro Münchner Freiheit) spielt in den 60er Jahren in einem erzkatholischen Bergdorf und handelt von einem Heranwachsenden, der mit seiner Heimat hadert und gegen die dort vorherrschende Bigotterie, Heuchelei und Doppelmoral aufbegehrt. Die Figurenzeichnung stammt vom berühmten Karikaturisten Manfred Deix.

250.000 Euro gehen an die bayerisch-britisch-französische Koproduktion "A Year In The Merde" (The Amazing Film Company, 250.000 Euro), die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Stephen Clarke unter der Regie von Steve Barron. Ein junger tollpatschiger Engländer bekommt in Paris einen hinterhältigen Job angeboten: Er soll eine Kette von Teehäusern eröffnen und daran scheitern. Wider Erwarten bringt er aber das Unternehmen zum Erfolg.

Margarethe von Trotta wird zum ersten Mal eine Komödie inszenieren. In "The Odd Couple" (Heimatfilm, Drehbuch: Pamela Katz, 250.000 Euro) geht es um zwei grundverschiedene Frauen, die sich einen Ex-Mann teilen und plötzlich gezwungen sind, in einem Loft zusammenzuwohnen.

Zwei Dokumentarfilme für das Kino entstehen mit FFF-Förderung: In "YouTalent" (Neue Bioskop Film) bringt Pepe Danquart die Stars von YouTube auf die Kinoleinwand - in 3D. In "Verrückt nach Oper - Die Bayerische Staatsoper" (Kick Film) porträtiert Toni Schmid das "beste Opernhaus der Welt".

Produktion Fernsehfilm

Zwei Fernsehfilme werden mit insgesamt 805.000 Euro FFF-Förderung realisiert: Der Historienfilm "Die Donauschwaben" (Film-Line Productions, ARD Degeto, BR, SWR) erzählt zum ersten Mal die Geschichte der großen Schwabenzüge, die Mitte des 18. Jahrhunderts auf Flößen die Donau hinunter Richtung Osten fuhren, um Hunger und Not zu entkommen. Regie in der Koproduktion mit Österreich wird Franz Xaver Bogner führen. In die deutsch-deutsche Geschichte begibt sich das Drama "Innere Sicherheit" (AT), das von H&V Entertainment mit dem ZDF realisiert wird. Franziska Meletzky inszeniert die Geschichte, die im letzten Jahr des Bestehens der DDR spielt und von einem Volkspolizisten erzählt, der zusammen mit einer untergetauchten RAF-Terroristin die gemeinsamen Machenschaften von Stasi und BND aufdeckt. Gedreht wird unter anderem an sieben Tagen in Niederbayern.

Nachwuchs

Mit insgesamt 389.000 Euro unterstützt der FFF Bayern einen Debütfilm, vier Abschlussfilme an der HFF München und drei Produktionen im Bereich "Andere Nachwuchsfilme". Mit der Literaturverfilmung von Anton Tschechows "Onkel Wanja" realisiert die Regisseurin Anna Martinetz ihren Debütfilm, der sowohl inszenierte Szenen als auch dokumentarische Bilder und Archivaufnahmen enthalten wird.

Von den vier Abschlussfilmen sind zwei Dokumentarfilme: Einer über selbsternannte moderne Nomaden und einer über die katholischen "Legionäre Christi". Ein Thriller wird vollständig in Polen und auf Polnisch inszeniert. Ein Kurzfilm handelt von einem Polizisten, der gezwungen wird, in Notwehr zu schießen. Im Bereich "Andere Nachwuchsfilme" wird ein Animationsfilm der Georg-Simon-Ohm-Hochschule über einen dreibeinigen Hund gefördert.

Projektentwicklung

Drei Projekte werden mit FFF-Förderung in Höhe von insgesamt 165.000 Euro entwickelt: Der animierte Musikfilm "Tabaluga & Lilli" in 3D (Tempest Film Produktion), der auf der beliebten Tabaluga-Figur basiert; die Romanverfilmung "Suppenküche inc." (Uschi Reich Filmproduktion) über zwei Hobby-Köche, die in San Francisco ein bayerisches Wirtshaus eröffnen, und "Stefan Zweigs Schachnovelle", ebenfalls eine Literaturadaption (Walker + Worm Film).

Drehbuch

115.000 Euro gehen an insgesamt fünf Drehbuchprojekte: Severin Winzenburg und Olaf Kraemer verfassen die Action-Komödie "Jackpot - Wer träumt, verliert" (juno film), John Friedmann schreibt die Gauner-Komödie "Anton & Jerry" (filmpool fiction). Die Tänzerin und Autorin Rachel Oidtmann verortet in "Pole Position" (Martin Richter Filmproduktion) ihre Geschichte in der Welt des Berliner Break- und Pole-Dance. Iris Fedrizzis "Phantasma" (Sparkling Pictures) wird ein Fantasy-Stoff, und Michaela Kezele schreibt die Komödie "Der vom Himmel fiel": Ein älterer gerade arbeitslos gewordener Mann landet durch einen Fallschirmunfall auf einer abgelegenen Mittelmeer-Insel, auf der ihn die Bewohner für ihren EU-Beitritt noch dringend brauchen.

Verleih und Vertrieb

Zwei Filme werden mit FFF-Verleih- und Vertriebsförderung im Kino starten: Werner Herzogs "Queen of the Desert" (Prokino Filmverleih) und der Dokumentarfilm "Magie der Moore" von Jan Haft (polyband Medien).

Quelle: www.fff-bayern.de