In der ersten Sitzung des Jahres hat der FFF-Vergabeausschuss entschieden, 24 neue Projekte mit insgesamt rund 6,8 Millionen Euro zu fördern.
Darunter sind neue Kinofilme von Doris Dörrie und Florian Gallenberger sowie ein Fernsehfilm von Hans Steinbichler über den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München. Insgesamt sind 49 Anträge eingereicht worden.
Kinofilm
Mit knapp 5,2 Millionen Euro unterstützt der FFF Bayern die Entstehung von acht neuen Kinofilmen. Davon gehen 1,3 Millionen Euro an "Die Gespensterjäger - Auf eisiger Spur", Tobi Baumanns Verfilmung des ersten Bandes der Bestsellerreihe von Cornelia Funke. Darin machen sich drei ungleiche Partner - ein Elfjähriger, eine professionelle Gespensterjägerin und ein freundliches Gespenst - auf die Jagd nach einem fiesen Eisgespenst (Produktion: Lucky Bird Pictures). Mit einer Million Euro fördert der FFF Florian Gallenbergers Film "Colonia Dignidad": Der deutsche Student Daniel nimmt in Chile 1973 an einer Demonstration gegen Pinochet teil. Er wird verhaftet und in die berüchtigte "Colonia Dignidad" verschleppt (Rat Pack Filmproduktion/Majestic Filmproduktion). Tommy Krappweis verfilmt seinen Roman "Mara und der Feuerbringer": Die 14-jährige Mara entdeckt, dass sie eine Seherin ist, die in die germanische Sagenwelt eintauchen kann. Bald schon ist es an ihr, die Götterdämmerung aufzuhalten (Rat Pack Filmproduktion, 1.000.000 Euro). Doris Dörrie dreht den Film "Alles inklusive", der auf ihrem gleichnamigen Roman basiert: Ingrid hat vor 30 Jahren einen Sommer lang am Strand von Torremolinos Schmuck verkauft und in freier Liebe gelebt. Jetzt kehrt sie für einen All-Inclusive-Urlaub zurück - und trifft auf alte Bekannte (Olga Film, 800.000 Euro). In Maggie Perens Komödie "Die Therapie Crasher" machen sich Daniel und Thomas zunutze, dass sich die Teilnehmer von Familienaufstellungen sehr nahe kommen. Sie fangen in den Therapien ständig neue Affären an - dabei wollte Daniel doch die große Liebe finden (Chestnut Films, 500.000 Euro). In Mark Monheims "Charleen macht Schluss" wird das Leben der 15-jährigen Charleen nach einem gescheiterten Selbstmordversuch noch komplizierter. Das ändert sich ausgerechnet, als sie beim Psychiater dem Klassenstreber Linus begegnet (Imbissfilm, 500.000 Euro). Stella Tinbergens Dokumentarfilm "Poeten des Tanzes - Die Sacharoffs" erzählt die Geschichte der Tänzerin Clotilde von Derp und des Tänzers Alexander Sacharoff. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie von München aus zu Weltstars (Avista Film Herbert Rimbach, 50.000 Euro). Dominik Graf folgt in seinem Dokumentarfilm "Was heißt hier Ende?" den Spuren des Schaffens des 2011 verstorbenen Filmkritikers Michael Althen und beleuchtet dessen Einfluss auf Filmemacher und Kinogänger (Preview Productions Joachim Schroeder, 25.000 Euro).
Fernsehfilm
Der FFF fördert vier neue Fernsehfilme mit einer Gesamtsumme von 1,15 Millionen Euro. 450.000 Euro gehen an "Der Wagner-Clan" (ZDF): Der Film setzt 1883 mit Richard Wagners Tod ein und erzählt die Geschichte seiner Nachkommen auf dem "Grünen Hügel" bis zum Tod Cosima Wagners 1930. MOOVIE - the art of entertainment produziert den Film, Regie führt Christiane Balthasar. Mit 425.000 Euro fördert der FFF "Landauer": Hans Steinbichler erzählt die Geschichte des ehemaligen Präsidenten des FC Bayern, Kurt Landauer. Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt der jüdische Mann aus dem Schweizer Exil zurück nach München. Er ist nur auf der Durchreise, doch als er seinen Verein am Boden liegen sieht, entscheidet er sich zu bleiben und anzupacken (Zeitsprung Pictures, BR/Degeto/ORF). Jens Hoffmann zeigt in seinem Dokumentarfilm "Mata Mata" die Welt jugendlicher brasilianischer Fußballer, die von einer großen Karriere träumen - eine Welt, zu der auch Scouts, Manager und Agenten gehören (F24 Film, SWR/ARD, 225.000 Euro). Dominik Grafs "Es werde Stadt!" ist ein Filmessay über die Vergangenheit, die Gegenwart und die mögliche Zukunft des deutschen Fernsehens. Den Rahmen bildet die 50. Grimme-Preis-Verleihung, von den Jurysitzungen bis zur Gala (megaherz, WDR/SWR/NDR/BR, 50.000 Euro).
Nachwuchs
Mit 40.000 Euro fördert der FFF Johannes Rosensteins HFF-Abschlussfilm "Blut, Reis und Tränen": Der Synästhetiker Tim steckt in dem vermeintlichen Zwiespalt, ob er sich um seinen an Alzheimer erkrankten Vater kümmern oder sich auf seine Beziehung einlassen soll. Im Bereich "Anderer Nachwuchs" entsteht mit 25.000 Euro Förderung Annekathrin Wetzels 3D-Kurzfilm "Sie heißt jetzt Lotte!": Als Maria einen SS-Mann heiratet, bricht der Kontakt zu ihrer jüdischen Freundin Lea immer mehr ab. Doch dann bittet Lea sie um einen existenziellen Gefallen. In Penny Hunts Kurzfilm "Erde, Hölle, Himmel" trifft eine nigerianische Exilantin mit ihrer 6-jährigen Tochter in einem Flüchtlingsheim im Bayerischen Wald ein. Die Eingewöhnung verläuft für beide höchst unterschiedlich (11.000 Euro).
Projektentwicklungsförderung
Mit 40.000 Euro fördert der FFF die Entwicklung des Kino-Dokumentarfilms "Tango 3D" / "Unser letzter Tango". Er erzählt in einer Mischung aus dokumentarischem Erzählstrang und Tanzinszenierung die Liebesgeschichte des berühmten Tänzerpaares Maria Nieves Rego und Juan Carlos Copes (German Kral Filmproduktion). In Die "Silvergirls reiten wieder" reißen zwei junge Mädchen von zu Hause aus. Mit ihren Pferden machen sie sich auf den Weg zu ihrer dänischen Lieblingsautorin, die Pferderomane über die "Silvergirls" geschrieben hat (VIAFILM, 28.000 Euro).
Drehbuchförderung
Mit 92.000 Euro fördert der FFF die Entwicklung von vier Drehbüchern. Miguel Schütz und Carsten Degenhardt schreiben "1m²", eine Komödie über einen kleinkarierten Mitarbeiter eines Jobcenters. Dessen Weltbild gerät ins Wanken, als er auf die arbeitslose Schauspielerin Lara trifft (Blancke Degenhardt Schütz Filmproduktion). Torsten Gauger entwickelt "Bogotá Taxis": Der Episodenfilm erzählt von einem Paar, das in Bogotá in einem Taxi entführt wird, von einem jungen Mann, der in ein Drogenkartell einsteigen will und von einem Deutschen, der erstmals seine Mutter besucht, die ihn zur Adoption freigegeben hatte (Gauger Film). In "Die Firma dankt" verliert ein leitender Angestellter seinen Job. Dann lädt ihn der neue Eigentümer der Firma in ein Berghotel ein. Dort muss er ständig neue Assessment-Center-Spielchen mitmachen, die schließlich lebensbedrohlich werden. Sönke Andresens Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Lutz Hübner (Produktion: Filmlöwen). In "Krieger des Lichts" fährt der 15-jährige Chris nur widerwillig mit, als seine Familie zu seiner im Sterben liegenden Großmutter fährt. Doch dann lernt er die an der Schmetterlingskrankheit leidende Hannah kennen, die ihm mit ihrer unkonventionellen Lebensweise imponiert (NEOS Film).
Verleih und Vertrieb
Mit insgesamt 245.000 Euro unterstützt der FFF den Verleih der Filme "Ostwind", "Heute bin ich blond" und "Drachenmädchen".
Quelle: www.fff-bayern.de