FFA-Programmkinostudie 2012: Mehr Heavy User und erfolgreiche deutsche Arthouse-Filme

Die Programmkinos in Deutschland haben im letzten Jahr auffällig viele Heavy User in ihre Häuser gezogen: Von den 17,1 Mio. Arthousefilmbesuchern des Jahres 2012 war jeder Fünfte (19,9%) siebenmal oder häufiger im Kino.

Im Jahr davor hatte der Anteil der Heavy User am Programmkinomarkt bei 14,4 Prozent gelegen. Zum Vergleich: Auf den Gesamtmarkt bezogen liegt die Zahl der Heavy User bei 10 Prozent. Unter dem Strich waren die Programmkinos wie bereits im Jahr 2011 für knapp 13 Prozent (12,6%) des gesamten Besucheraufkommens verantwortlich und erwirtschafteten einen Ticketumsatz von 113,3 Mio. Euro (2011: 105,7 Mio. Euro). Erfreulich auch die Bilanz des deutschen Films: Unter den zehn erfolgreichsten Arthouse-Filmen des Vorjahres waren mit "Cloud Atlas", "Fünf Freunde", "Hanni & Nanni 2" und "Die Vermessung der Welt" wiederum vier deutsche Produktionen. Diese Zahlen gab der stellvertretende FFA-Vorstand Frank Völkert am heutigen Donnerstag auf der Filmkunstmesse in Leipzig bei der Vorstellung der neuen Programmkinostudie in ihrer 13. aktualisierten Auflage bekannt.

Danach wurden für das Jahr 2012 insgesamt 783 Kinosäle von ihren Betreibern als Studio-, Programm- oder Filmkunstkino klassifiziert - vier weniger als im Jahr davor. 652 (83,3%) dieser Leinwände befanden sich in 435 reinen Programmkinos. Jeder sechste Programmkinosaal (16,7%) befand sich in einem Kino mit einem ansonsten gemischten Filmangebot. Die einzelnen Programmkinosäle verteilten sich auf 106 Kinos. Damit waren 2012 exakt 17 Prozent aller 4.617 Kinosäle Programmkinoleinwänden zuzurechnen.

Weitere Details aus der Studie:
· Programmkinos in Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern zogen besonders viele Besucher an: Knapp zwei Drittel (64%) des Filmkunstpublikums löste eine Kinokarte in diesen Filmtheatern, die insgesamt jedoch nur 41% der Programmkinos ausmachten.
· Exakt die Hälfte der Kinokarten entfiel auf kleine Programmkinos mit 1 bis 2 Kinosälen.
· Das Durchschnittsalter des Filmkunstpublikums lag 2012 bei 47 Jahren und war somit im Durchschnitt 11 Jahre höher als das des Gesamtkinobesuchers mit 36 Jahren.
· Besucher von Arthouse-Filmen leben mehrheitlich in Single- und 2-Personen-Haushalten (65,7%) und gehen meistens zu zweit (49,7%) ins Kino.
· Die bestbenoteten Arthouse-Filme des Jahres 2012 waren der französische Überflieger "Ziemlich beste Freunde" (1,2), "The Artist" (1,4) und die deutsche Produktion "Barbara" (1,5)
· Während die Ausgaben des Gesamtkinopublikums im Vergleich zum Vorjahr von 6,68 Euro auf 6,61 Euro zurückgingen, zahlten die Besucher von Arthouse-Filmen, sofern sie etwas zu knabbern oder trinken im Kino kauften, mit 5,72 Euro gleich 56 Cent mehr an der Concession-Kasse als im Jahre 2011 (5,16 Euro).
· Der Eintrittspreis im Programmkino betrug im Durchschnitt 6,64 Euro – und lag somit um 1,01 Euro unter dem eines konventionellen Kinos.

Die alljährlich aufgelegte repräsentative FFA-Studie enthält umfassende Statistiken über Bestand, Besuch, Auslastung und Eintrittspreise der Programmkinos in Deutschland sowie eine soziodemografische Auswertung der Besucher von Arthousefilmen. Zusätzlich listet die Studie die 50 erfolgreichsten Arthousefilme des Vorjahres auf. Die Definition der Arthouse-Filmtitel 2012 erfolgte gemeinsam mit der AG Kino-Gilde.

Ausführliche Ergebnisse und Statistiken ab Freitag, den 20. September, unter www.ffa.de/publikationen.

Quelle: www.ffa.de