Erste geförderte Projekte der Initiative "Der besondere Kinderfilm" stehen fest

Am 3. Juli stellte die neue Förderinitiative "Der besondere Kinderfilm" während eines Pressegespräches im Rahmen des Filmfestes München die sechs in der ersten Phase geförderten Kinderfilmprojekte vor.

Aus 108 Bewerbungen wählte eine elfköpfige Jury sechs herausragende Kinderfilmstoffe aus. Sie erhalten nun zur Erarbeitung des Drehbuchs eine Förderung mit je 20.000 Euro für die Drehbuchautoren und 5.000 Euro für die Produzenten.

Im Februar wurde während der Berlinale die neue Förderinitiative "Der besondere Kinderfilm" der Öffentlichkeit vorgestellt. In dieser verfolgen Filmförderer des Bundes und der Länder, öffentlich-rechtliche Fernsehsender sowie Politik und Filmwirtschaft gemeinsam das Ziel, anspruchsvolle und originäre Kinderfilme in Deutschland zu fördern. Mit der Durchführung wurde der Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. mit Sitz in Erfurt betraut.

Während des Pressegespräches am 3. Juli in München machte die Intendantin des MDR, Frau Prof. Dr. Karola Wille noch einmal deutlich: "Wir sind ergebnisorientiert unterwegs. Wir wollen nachhaltig für den Kinderfilm arbeiten und dem Bereich mehr Aufmerksamkeit verschaffen". Diese Initiative habe bereits neue Impulse gesetzt, so Wille. Ein weiterer Baustein sei, dass MDM und Telepool einen zusätzlichen, mit 5.000 Euro dotierten Preis für das beste Kino-Marketing-Konzept eines Kinderfilms ausgelobt haben.

Hatten es Stoffe, die nicht auf einer bekannten Vorlage oder Marke basieren, bisher schwer, so konnte man nach Ablauf der Bewerbungsfrist von einer wahren Fülle an Projektideen sprechen: 108 Bewerbungen waren es, die gemeinsam von professionellen Produzenten und Autoren eingereicht wurden. "Der Ruf nach dem besonderen Kinderfilm ist in der Branche angekommen", betonte Margret Albers, Geschäftsführerin der Deutschen Kindermedienstiftung GOLDENER SPATZ sowie Vorstandssprecherin des Fördervereins Deutscher Kinderfilm e.V. "Bewerbungen kamen von überall her aus allen Himmelsrichtungen, von großen, mittleren und kleinen Firmen. Das Spektrum ist groß: Von der überbordenden Komödie bis hin zum ergreifenden Drama. Durchweg handelt es sich jedoch um Stoffe, die auf Augenhöhe ihrer jungen Protagonisten sind und die den Zuschauern Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen", fasste Albers zusammen.

Ende Juni tagte eine elfköpfige Jury in Erfurt und hatte die schwere Aufgabe, aus allen Einreichungen voller Ideenreichtum und Kreativität sechs herausragende Projekte auszuwählen. Einen Zuschuss von je 20.000 Euro für die Drehbuchautoren zur Erarbeitung einer ersten Drehbuchfassung und 5.000 Euro für die Produzenten werden folgende Projekte erhalten: "Die Brüder Boateng" von Anja Flade-Kruse (Produzenten Stefan Arndt und Uwe Schott, X-Filme Creative Pool GmbH Berlin); "Ferien mit Pa" von Andreas Strozyk (Produzentin Grit Wißkirchen, Balance Film GmbH Dresden); "Fliegen" von Ann-Kristin Reyels (Produzent Titus Kreyenberg, Unafilm GmbH Köln); "Nichts sicher nicht" von Beate Langmaack (Produzent Ernst Geyer, Filmbüro Münchner Freiheit GmbH München); "Thuy Lin" von Katrin Milhahn und Antonia Rothe-Liermann (Produzent Norbert Lechner, Kevin Lee Film GmbH München); "Winnetous Sohn" von Anja Kömmerling und Thomas Brinx (Produzentin Ingelore König, Kinderfilm GmbH Erfurt).
 
Barbara Biermann, Leiterin der Hauptredaktion Kinder & Jugend des ZDF, hob noch einmal "das umfassende Engagement der Fernsehsender innerhalb der Initiative hervor und bekräftigte, dass das große Interesse und die Teilnahme eine erste Wertschätzung für die Initiative sei".
 
Ab dem Frühjahr 2014 sollen in einer zweiten Phase mindestens zwei der bis dahin zu einem Drehbuch entwickelten Filmstoffe produziert werden. "Es ist unser Ziel, bis zur Berlinale 2014 nicht nur die zwei zur Produktion ausgewählten Projekte gefunden, sondern auch weitere Detailfragen wie die Finanzierung geklärt zu haben", kündigt FFA-Vorstand Peter Dinges an. Da es sich bei der Vorgehensweise der Initiative von Anbeginn an "um einen sehr transparenten Prozess handelt, werden wir im Herbst bei unserem nächsten runden Tisch besprechen, wie das weitere Auswahlprocedere zu erfolgen hat", betont Dinges.
 
Das Fördermodell versteht sich als zusätzlicher Baustein in einer Reihe von Maßnahmen, um Anzahl und Qualität dieser "besonderen Kinderfilme" in Kino und Fernsehen zu steigern und damit dem Kinderfilm in Deutschland wieder mehr Präsenz und ein stärkeres Gewicht zu verleihen. Insgesamt ist die Filmlandschaft für dieses Thema sensibilisiert, betonten Peter Dinges und Lisa Giehl, Förderreferentin des FilmFernsehFonds Bayern. Unabhängig von der Initiative seien bereits im ersten Halbjahr 2013 mehr originäre Stoffe als in den vergangenen Jahren gefördert worden. 
 
Mitglieder der Initiative "Der besondere Kinderfilm": Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen, Bayerischer Rundfunk (BR), Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, Deutsche Kindermedienstiftung GOLDENER SPATZ, FilmFernsehFonds Bayern, Filmförderungsanstalt, Film- und Medienstiftung NRW, Freistaat Thüringen, KiKA - der Kinderkanal von ARD und ZDF, Kuratorium junger deutscher Film, Mitteldeutsche Medienförderung (MDM), Mitteldeutscher Film- und Fernsehproduzentenverband, Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), Verband der Filmverleiher, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

Quelle und weitere Informationen: www.der-besondere-kinderfilm.de