FFA legt zum 7. Mal die Kino-Sonderformenstudie vor: weniger Besucher und weniger Umsatz – aber erneut ein Anstieg der Leinwände.
Das durchwachsene Kinojahr 2010 hat sich auch bei den Sonderformen unter den Filmtheatern unterschiedlich ausgewirkt: Besuch und Umsatz gingen im Vorjahresvergleich zum Gesamtmarkt teilweise überdurchschnittlich zurück, die Zahl der Leinwände jedoch ist im selben Zeitraum zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Dieses Fazit zieht die Filmförderungsanstalt in ihrer alljährlichen Analyse „Kino-Sonderformen – Ergebnisse der Jahre 2006 bis 2010“, die die FFA in diesem Jahr zum siebten Mal vorlegt.
Danach gab es am 31. Dezember 2010 in Deutschland insgesamt 4.699 Kinosäle – von denen knapp jede achte Leinwand (581 bzw. 12,4%) zur Kategorie der Sonderformen zählte. Zu den Kino-Sonderformen werden unter anderem Autokinos, Filmfeste, Open-Air-Veranstaltungen, kommunale oder auch Saisonkinos gerechnet. Während der Gesamtbestand der Kinos seit 2002 kontinuierlich sinkt, ist die Anzahl der Sonderformen erneut – zum zweiten Mal in Folge - gestiegen, im Vergleich zu 2009 diesmal um 11 Leinwände. Den größten Zuwachs gab es bei den Saisonkinos (10 Leinwände bzw. 26,3%) und den Vereinen (13 bzw. 12,1 %). Rückläufig ist die Zahl der Open-Air-Kinos, deren Anzahl im Vergleich zu 2009 um 30 Leinwände (-5,5%) zurückging. Eine Besonderheit im Vergleich zu den Vorjahren: Wegen der zunehmenden Digitalisierung der Kinolandschaft werden IMAX- bzw. 3D-Kinos, die bislang in diese Kategorie mit einbezogen wurden, ab sofort nicht mehr gesondert betrachtet.
Bei den Besuchern verzeichneten die Sonderformen einen überproportionale Rückgang in Höhe von 1,3 Mio. (-22,2%),der im Wesentlichen aus dem Wegfall der 3D-Leinwände resultiert. Am stärksten betroffen: Autokinos, die rund ein Drittel (-31,5%) und Open-Air-Leinwände, die nach starken Besucherzuwächsen im vergangenen Kinojahr fast ein Viertel ihrer Besucher (-278.665) einbüßten. Kommunale und kulturelle Kinos, Vereine und Wanderkinos schnitten mit ihrem Besucherverlust hingegen besser als der Bundesdurchschnitt ab. Mit 4,4 Mio. Tickets ist der Anteil der Sonderformen am Gesamtbesuch von 126,6 Mio. Tickets im Vergleich zu 2009 mit 3,5 Prozent jedoch stabil geblieben.
Der Umsatz ist im Vergleich zu den Besucherzahlen in diesem Jahr weniger stark zurückgegangen: bundesweit durchschnittlich um minus 5,7 Prozent, wobei die Sonderformen mit einem Minus von 26,5 Prozent überproportional vom Umsatzrückgang betroffen waren. Überdurchschnittliche Verluste (-30,5%) verzeichneten Autokinos sowie die Freilichtbühnen und Open-Air-Kinos (-22,0%). Für die Saisonkinos hingegen war 2010 mit einem Umsatzplus von 47 Prozent ein überaus erfolgreiches Jahr.
Während bundesweit der Eintrittspreis um 60 Cent im Vergleich zu 2009 gestiegen ist, verlief die Preisentwicklung in den einzelnen Sonderformen - mit Ausnahme der Saisonkinos - unterproportional: Der durchschnittliche Preis für einen Kinobesuch lag bei den Sonderformen bei 5,49 €, das sind 32 Cent weniger als im Jahr davor, als jedoch auch noch 3D-Leinwände zu den Sonderformen zählten. Erwähnenswert ist die Preisentwicklung der Saisonkinos, diejenigen Filmtheater, die nicht das ganze Jahr über bespielt werden und häufig in Urlaubsgebieten zu finden sind: Hier kostete 2010 eine Eintrittskarte 1,49 € (28,2%) mehr als im Jahr davor.
Die ausführlichen Ergebnisse der Studie unter dem Titel „Kino-Sonderformen – Ergebnisse der Jahre 2006 bis 2010“ sind unter
www.ffa.de/publikationen abrufbar.