Der Filmproduzent Artur Brauner wird im Rahmen des 35. Filmfests München für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis der Interfilm-Akademie ausgezeichnet.
Die von ihm 1946 gegründete Central Cinema Comp. Film GmbH - kurz CCC - zählte zu den größten und erfolgreichsten Filmproduktionsfirmen der deutschen Nachkriegszeit und gilt heute als das älteste noch aktiv produzierende, unabhängige Filmunternehmen Deutschlands. Mittlerweile wird die CCC von Artur Brauners Tochter Dr. Alice Brauner geleitet.
Die Laudatio hält der Vorjahrespreisträger Prof. Heiner Stadler, er ist seit 2004 Hauptamtlicher Professor der Abteilung IV Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München und hat den Preisträger schon vor über 40 Jahren persönlich kennengelernt.
Die feierliche Preisverleihung findet am Samstag, 1. Juli 2017, um 13.00 Uhr im Gasteig statt und wird musikalisch umrahmt von Catarina Wendtlandt am Cello, Famadi Sako an der Djembe und Sören Grigat am Balafon. Der Eintritt ist frei.
Das traditionelle Filmseminar der interfilm-Akademie findet im Anschluss an die Preisverleihung am von 14.30 bis 16.30 Uhr im Rio Filmpalast statt. Exklusiv wird der Dokumentarfilm "Marina, Mabuse und Morituri - 70 Jahre deutscher Nachkriegsfilm im Spiegel der CCC" gezeigt. Der Film porträtiert das Unternehmen und erzählt den durch die deutsche Geschichte geprägten Lebensweg des 1918 in Polen geborenen Brauner, der als Jude den Holocaust überlebte und im Land der Täter zum wichtigsten Filmproduzenten seiner Zeit wurde. Es ist ein eindrucksvoller, informativer und unterhaltsamer Streifzug durch 70 Jahre deutsche Filmgeschichte, der durch die Aussagen herausragender Persönlichkeiten und Weggefährten Brauners getragen wird. Das Porträt eines besonderen Menschen, der sich bis heute voll und ganz seiner Leidenschaft Film verschrieben hat.
Anschließend findet ein Filmgespräch mit der Familie Brauner und weiteren ZeitzeugInnen statt, geleitet von Dr. Peter Marinković, Direktor der Interfilm-Akademie.
Über die Interfilm-Akademie
Die Interfilm-Akademie ist ein internationales Forum, das den Dialog zwischen Film, Kultur und Religion fördert. Sie richtet sich an Menschen, die auf zeitgemäße Weise nach Sinn fragen wollen. Sie fördert das Verständnis der ästhetischen, spirituellen und sozialen Bedeutung des Kinos in der Kirche und engagiert sich für die Wahrnehmung von Kirche, Theologie und Religion in der Filmkultur.
Die Interfilm-Akademie steht in einem ökumenischen Horizont. Wie der Film eine globale Form des Ausdrucks und der Kommunikation darstellt, sind wir der Ökumene verpflichtet: einer Verständigung über die Grenzen von einzelnen Konfessionen, Kirchen und Religionen hinaus.
Quelle: www.interfilm-akademie.de