Zum Jahrestag des Attentats von Sarajevo, das den verhängnisvollen Beginn des Ersten Weltkriegs markiert, hat das Bundesarchiv in seiner Digitalen Filmothek (http://www.filmothek.bundesarchiv.de/) 20 Stunden rechteeigenes Filmmaterial aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zur Verfügung gestellt.
Über das Online-Abspielen der Beiträge hinaus bietet die Digitale Filmothek den Nutzern die Möglichkeit, Ausschnitte und Standbilder online zu bestellen und in den umfangreichen Erschließungsinformationen zu recherchieren.
Die Initiative zu einer groß angelegten Digitalisierung von Filmmaterial zum Ersten Weltkrieg geht auf das europäische Projekt "EFG1914" zurück. Unter der Federführung des Deutschen Filminstitutes wurden im Rahmen dieses Projekts in den vergangenen Jahren 2.900 Filme zum Ersten Weltkrieg aus 30 europäischen Archiven und Filmotheken online verfügbar gemacht. Bereits seit 2013 sind diese Materialien auf verschiedenen Portalen, darunter dem European Film Gateway sowie filmportal.de, verfügbar.
Mit der Einbindung des Materials in die Digitale Filmothek des Bundesarchivs stehen den Nutzern nunmehr erweiterte Nutzungs- und Recherchemöglichkeiten zur Verfügung.
Insbesondere durch die Online-Bestellung von Ausschnitten und Standbildern kann das Bundesarchiv zukünftig zeitnah auf die große Nachfrage nach zeitgenössischem Filmmaterial reagieren.
Die Bearbeitung der über die Digitale Filmothek artikulierten Nutzeranliegen teilt sich das Bundesarchiv mit der Transit Film GmbH in München: Während das Bundesarchiv die nicht gewinnorientierten Nutzungsformen – d. h. Materialbereitstellung für Ausstellungen, Museen und Privatpersonen – verantwortet, liegen die gewinnorientierten Verwertungsformen – d.h. vor allem Materialbereitstellung für Rundfunkanstalten und Produktionsfirmen – in den Händen der Transit Film GmbH.
Der Gesamtbestand der 110 Filme aus der Zeit des Ersten Weltkriegs ist über die Themensuche "Erster Weltkrieg" abrufbar: http://www.filmothek.bundesarchiv.de/search?q=&x=1&xf[]=Keywords&xo[]=EQUALS&xv[]=Erster+Weltkrieg
Nicht nur wegen der spärlichen Überlieferungslage ist das Material von hohem historischen und filmhistorischen Wert: Von den 800 "amtlichen" Produktionen des Bild- und Filmamts bei der Obersten Heeresleitung sind im Bundesarchiv nur 90 Titel überliefert.
Indem für die Herstellung von Digitalisaten nicht mehr auf die filmischen Ausgangsmaterialien zurückgegriffen werden muss, leistet die Bereitstellung der Materialien über die Digitale Filmothek zugleich einen bedeutenden Beitrag zur Bestandserhaltung.
Quelle: www.bundesarchiv.de