Deutsches Kino präsentiert sich in China

Von 6.200 zu 41.000 Leinwänden in den letzten sechs Jahren – die Expansion auf dem chinesischen Filmmarkt sucht ihresgleichen.

Dabei ist der Markt, besonders für ausländische Filme, hart umkämpft. Umso wichtiger ist es, dem dortigen Publikum die Möglichkeit zu bieten, deutsches Kinoschaffen kennenzulernen. Diese bietet das Festival des deutschen Films seit 2013 erfolgreich mit rund 5.000 ZuschauerInnen pro Jahr und einem auffallend jungen Altersdurchschnitt. Vom 10. bis 27. November 2017 findet die fünfte Ausgabe in vier chinesischen Städten, mit spannenden Gästen und außergewöhnlichem Rahmenprogramm statt.

Insgesamt werden – organisiert von German Films und dem Goethe-Institut - 15 aktuelle deutsche Filme in Peking, Chengdu, Shenzhen und Nanjing gezeigt. Dabei umfasst das Programm nicht nur Boxoffice-Hits und internationale Festivalerfolge, sondern bietet auch eine große Themenvielfalt, die auf originelle und oft auch ungewöhnliche Weise erzählt wird. Ein illusteres Herrenquartett aus Regie und Schauspiel reist ins Land der Mitte, um in Q&As seine Werke zu präsentieren.

Los geht es am 10. November 2017 in Peking mit einer Galavorführung der DDR-Drei-Generationen-Geschichte "In Zeiten des abnehmenden Lichts" (MOOVIE the art of entertainment GmbH) in Anwesenheit von Regisseur Matti Geschonneck. Aber die Eröffnung soll nicht nur geladenen Gästen vorbehalten sein, so wird parallel mit käuflich erwerbbaren Karten "Simpel" (LETTERBOX FILMPRODUKTION, C-FILMS DEUTSCHLAND, Amalia Film), ein Roadmovie um zwei ungleiche Brüder, gezeigt. Hauptdarsteller Frederick Lau stellt den Film vor Ort vor.

"Terror" (MOOVIE the art of entertainment GmbH) sorgte als interaktives Event unter anderem bei den Festivals des deutschen Films in Madrid und Buenos Aires für Publikumsbegeisterung. Der Film behandelt eine fiktive Gerichtsverhandlung über den Abschuss einer Passagiermaschine, um einen Terroranschlag zu verhindern. In China ist Regisseur Lars Kraume vor Ort, wenn das Publikum über schuldig oder nicht schuldig abstimmen darf.

Michael Koch fand für sein Langfilmdebüt "Marija" (DE/CH, Pandora Filmproduktion) internationale Beachtung mit Welt- und Nordamerikapremiere bei den wichtigen Festivals in Locarno und Toronto. Die Geschichte über eine junge Ukrainerin, die in einem Hotel in Dortmund putzt, jedoch von einem eigenen Friseursalon träumt, stellt er beim Festival des deutschen Films in Peking und Chengdu persönlich vor.

Die Stummfilmvorführungen waren bei den letzten Festivaleditionen absolute Publikumsrenner. Und auch dieses Jahr wird sie sicherlich ein außergewöhnliches Erlebnis werden: Die in China sehr erfolgreiche Experimental Music Band Chui Wan konnte gewonnen werden, die Live-Musik-Begleitung für Ewald André Duponts "Varieté" aus dem Jahr 1925 im China Film Archive in Peking zu übernehmen.

Um dem großen Interesse beim jungen Publikum Rechnung zu tragen, wird es spezielle Vorführungen für FilmstudentInnen an der Film Academy Bejjing geben, auch wird eine exklusive Auswahl der Berlinale Shorts Kurzfilme gezeigt.

Weitere Informationen zum Festival gibt es auf der Festivalwebsite.

Das Festival des deutschen Films in China wird unterstützt von der deutschen Botschaft Peking und dem Generalkonsulat Chengdu.

Quelle: www.german-films.de