Deutsches Filmmuseum erwartet prominente Gäste zur Eröffnung von "And the Oscar® goes to..."

Quelle und © Nick Haddow 2012

Miranda Richardson

Am 13. November 2012 eröffnet das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt seine neue Sonderausstellung "And the Oscar® goes to – 85 Jahre Bester Film", die bis zum 28. April 2013 zu sehen sein wird.

Zur Eröffnung werden zahlreiche prominente Gäste erwartet, u.a.: Hawk Koch, Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences; als Special Guest der Academy die Schauspielerin Miranda Richardson; Regisseur Michel Hazanavicius, der seinen Oscarprämierten Film "The Artist" präsentieren wird und drei deutsche Oscar-Preisträger - Eberhard Junkersdorf, Thomas Stellmach und Jochen Alexander Freydank.

Die Gäste:
Er ist ein Urgestein in Hollywood: Bereits 1974 war er bei "Chinatown" Regieassistent an der Seite von Roman Polanski. Er produzierte "Heaven Can Wait" (1978), der neun Oscar-Nominierungen einheimste, und war Produzent von Erfolgsfilmen wie "Gorky Park" (1983), "Wayne's World" (1992) oder "Collateral Damage" (2002). Neuerdings hat er auch noch das wichtigste und begehrteste Ehrenamt der Filmindustrie übernommen: Seit August ist Hawk Koch Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (A.M.P.A.S.) und in den kommenden Tagen zu Gast im Deutschen Filmmuseum. Die Academy ist Partner der Sonderausstellung "And the Oscar® goes to... - 85 Jahre Bester Film", die vom 14. November 2012 bis 28. April 2013 im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist.

Hawk Koch stammt aus einer vom Film geprägten Familie: Der 1945 als Howard Winchel Koch Jr. geborene Hawk ist Sohn des Produzenten Howard W. Koch (1916-2001), der selbst, von 1977 bis 1979, Präsident der Academy war, Filme wie "The Manchurian Candidate" (1962) und "Airplane!" (1980) produzierte und 1990 einen Ehren-Oscar erhielt. Eine drei Jahre lange Amtszeit wie bei seinem Vater hat Koch allerdings nicht vor sich: In einem Jahr muss er das Amt wieder abgeben, da er bereits seit acht Jahren Mitglied des Board of Governors der Academy ist, dem man maximal neun Jahre angehören darf. Derzeit ist er zusammen mit Mark Gordon einer der beiden Präsidenten der Producers Guild of America.

Das Deutsche Filmmuseum freut sich besonders darüber, dass sich Michel Hazanavicius, der Regisseur von "The Artist", zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, 13. November, angekündigt hat. Mit "The Artist" gewann er 2012 den Oscar® als "Bester Film" und vier weitere Academy Awards. Hazanavicius präsentiert sein erfolgreiches Werk, das mit seiner Geschichte über einen Stummfilmstar an der Schwelle vom Stumm- zum Tonfilm weltweit Millionen bezauberte. Als erster Franzose wurde Hazanavicius mit dem Regie-Oscar ausgezeichnet.

Als Gast der Academy reist die britische Schauspielerin Miranda Richardson eigens zur Eröffnung an. Die zweimalige Golden-Globe-Gewinnerin arbeitete in ihrer Karriere mit zahlreichen namhaften Regisseuren zusammen, darunter Neil Jordan ("The Crying Game", UK/JP 1992), Robert Altman ("Kansas City", US/FR 1996) und David Cronenberg ("Spider", CA/UK 2002). Für ihre Rolle in Louis Malles "Damage" (UK 1992) wurde sie ebenso für den Oscar nominiert wie für ihre Verkörperung von T.S. Eliots Frau in "Tom And Viv" (US/GB 1994, R: Brian Gilbert). Zu den bekanntesten Rollen Richardsons zählten ihre Lady van Tassel in "Sleepy Hollow" (USA 1999, R: Tim Burton), die Skandalreporterin Rita Skeeter in Mike Newells "Harry Potter And The Goblet Of Fire" (US/GB 2005) und Vanessa Bell in "The Hours" (USA 2002, R: Stephen Daldry).

Das Deutsche Filmmuseum freut sich darüber hinaus über drei deutsche Ehrengäste, die zur Eröffnung kommen:

Eberhard Junkersdorf gründete 1974 zusammen mit Volker Schlöndorff die Bioskop Film und wirkte als Produzent an zahlreichen preisgekrönten Filmen mit, neben dem mit einem Oscar prämierten "Die Blechtrommel" (DE 1978, R: Volker Schlöndorff) etwa: "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (DE 1975, R: V. Schlöndorff mit Margarethe von Trotta); "Die bleierne Zeit" (DE 1981, R: M. von Trotta), "Homo Faber" (FR/DE/GR 1991) und "Tod eines Handlungsreisenden" (USA 1985). 1995 gründete Junkersdorf die Neue Bioskop Film. Eberhard Junkersdorf ist seit 1999 Präsident der Filmförderungsanstalt.

Thomas Stellmach ist Trickfilmregisseur, Animator und Produzent. Neben vielen internationalen Auszeichnungen für seine Produktionen erhielt er 1997 den Oscar® für den kurzen Puppentrickfilm "Quest". Thomas Stellmach studierte Animation bei dem renommierten holländischen Trickfilmkünstler Paul Driessen an der Kunsthochschule Kassel, gründete nach seinem künstlerischen Hochschulabschluss 1999 mit zwei Partnern das Trickstudio Lichthof und realisierte dort Animationen für TV und Werbung. Zurzeit produziert er in Stereoskopie den 6-minütigen Experimentalfilm "Virtuos Virtuell".

Der Berliner Regisseur Jochen Alexander Freydank erhielt 2009 für seinen Kurzfilm "Spielzeugland" den Oscar®. Das Drama spielt im nationalsozialistischen Deutschland im Jahr 1942 und handelt von den beiden Jungen Heinrich und David. Als David die Deportation droht und Heinrichs Mutter diesem erzählt, David fahre mit seiner Familie ins Spielzeugland, packt Heinrich heimlich die Koffer.

Die Ausstellung:
Der Oscar® ist der älteste kontinuierlich verliehene Filmpreis der Welt, die am stärksten beachtete und folgenreichste Auszeichnung der Filmindustrie. Allein die Nominierung gilt als Ritterschlag. Die von Jessica Niebel und Michael Kinzer kuratierte Ausstellung "And the Oscar® goes to... - 85 Jahre Bester Film" wirft einen forschenden Blick auf die komplexen Mechanismen hinter dem prestigeträchtigen Preis.

Die Besucher erwartet ein Gang durch die Geschichte der Königskategorie "Bester Film". Alle knapp 500 seit 1929 nominierten Filme werden vorgestellt: Berühmte Werke, von "Casablanca" (1942) über "Ben Hur" (1959) bis zu "Titanic" (1997). Ein Highlight der Schau sind die Originale aus den Schatzkammern der Academy. Jedes der 84 Oscar-Jahre ist mit einem besonderen Objekt bestückt. Diese Exponate können sowohl die nominierten als auch die letztlich ausgezeichneten Filme betreffen - darunter Autografen, Storyboards, Kostüm- und Architekturentwürfe.
Aber im Mittelpunkt steht der Oscar® selbst: Zehn der goldenen Statuen hat die Academy zur Verfügung gestellt, darunter die Oscars® von Billy Wilder, Bette Davis und Clark Gable.

Quelle: Deutsches Filminstitut