Deutscher Drehbuchpreis 2012 geht an Stefan Kolditz

Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am 10. Februar 2012 im Rahmen des Berlinale-Empfangs des Verbands Deutscher Drehbuchautoren den Deutschen Drehbuchpreis für 2012 vergeben. Stefan Kolditz erhielt den Preis für sein bisher unverfilmtes Drehbuch "Es war einmal".

Kolditz' Drehbuch verbinde die Fantasiewelt der alten Märchen auf witzige und intelligente Weise mit dem modernen Kino, urteilte die Jury. "Wie jeder wirklich gute Kinofilm ist die Geschichte überraschend und spannend aufgebaut und bietet neben vielen schillernden Figuren eine zweite Ebene, an der auch die meisten Erwachsenen viel Spaß haben dürften", heißt es in der Begründung weiter.

Anlässlich der Verleihung erklärt der Kulturstaatsminister: "Wir können in Deutschland mit Stolz auf eine lange Tradition des filmischen Erzählens zurückblicken. Damit das so bleibt, möchte ich die Drehbuchautoren unterstützen, die mit ihren Ideen entscheidende Impulse für qualitativ hochwertige Filme liefern. Deshalb wird der Deutsche Drehbuchpreis in diesem Jahr aufgewertet. Erstmals werden nicht nur die Preisträgerin oder der Preisträger, sondern alle drei Nominierten eine Prämie erhalten. Und es gibt eine Förderung für die Verfilmung des ausgezeichneten Drehbuchs. Denn ich möchte, dass es dort zu sehen ist, wo es hingehört - auf die Kino-Leinwand."

Er betonte weiter: "Das Schreiben von Drehbüchern braucht - wie jede andere kreative Leistung auch - ein verlässliches Urheberrecht. Leider müssen wir erleben, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für das Urheberrecht schwindet. Wir brauchen zum einen mehr Wertschätzung für das kreative Schaffen und zum anderen rechtliche Maßnahmen. Dabei sollten Warnhinweismodelle und eine Fortentwicklung der Providerhaftung in Betracht ziehen. Ich appelliere an die Urheber, die in dieser Debatte kaum zu Wort kommen: Bringen Sie sich in die Diskussion ein und machen Sie klar, was auf dem Spiel steht!"

Der Deutsche Drehbuchpreis ist die wichtigste und höchstdotierte nationale Auszeichnung für Drehbuchautoren. Für 2012 ist die Preisvergabe verändert worden: Preisträger Stefan Kolditz kann sich nicht nur über eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro freuen. Auf Antrag stehen ihm weitere 20.000 Euro zur Verfügung, die er in die Weiterentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs investieren kann. Eine Möglichkeit, die in diesem Jahr zum ersten Mal besteht. Bisher musste das gesamte Preisgeld für die Entwicklung eines neuen Drehbuchs verwendet werden.

Dies ist nicht die einzige Neuerung bei der Vergabe: Zum ersten Mal waren für den Deutschen Drehbuchpreis 2012 drei Drehbuchautorinnen und –autoren nominiert: neben Stefan Kolditz Heike Libnow für "Sanella" und Heide Schwochow für das Drehbuch "Lagerfeuer" (nach dem gleichnamigen Roman von Julia Franck). Sie erhalten eine Nominierungsprämie in Höhe von jeweils 5.000 Euro, die im Fall des Preisträgers auf das Preisgeld angerechnet wird.

Die Auszeichnung und die Nominierungen wurden von der Jury "Deutscher Drehbuchpreis" vorgeschlagen. Dieser gehören Prof. Peter Henning (Vorsitzender), Dr. Rüdiger Hillmer, Sabine Holtgreve, Prof. Sylke Rene Meyer, Rolf Schübel und Maria Theresia Wagner an.

Quelle: www.bundesregierung.de