Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am Freitag im Rahmen des traditionellen Berlinale-Empfangs der Drehbuchautoren den "Deutschen Drehbuchpreis 2011" vergeben. Stefan Sarazin und Peter Keller erhielten den Preis für ihr Drehbuch "No Name Restaurant".
In seiner Rede erklärte Neumann: "Das Drehbuch ist die "Partitur" des Films und damit die entscheidende kreative Vorlage für den Erfolg". Deshalb sei ihm die Förderung ideenreicher Drehbuchautoren ein ganz besonderes Anliegen.
Urheberrechtsverletzungen im Internet würden heute allerdings nicht nur die Vielfalt des kulturellen Angebots, sondern auch individuelle Existenzen und ganze Wirtschaftszweige bedrohen. Er fühle sich den Kreativen und den Urhebern verpflichtet und sei nicht bereit, aus dem Urheberrecht ein Nutzerrecht zu machen, versicherte Neumann den Autorinnen, Autoren und vielen Filmemachern bei der Preisverleihung.
Mit "No Name Restaurant" wird ein Drehbuch ausgezeichnet, das – so die Jury - alles hat, was Kino braucht. ""No Name Restaurant" erzählt auf humorvolle und zugleich intelligente Weise von der Begegnung zweier Männer, die während ihres zufälligen Zusammentreffens erkennen müssen, dass sie in den festen Regeln ihrer Kultur und ihres Glaubens nicht für jede Lebenssituation die passende Antwort finden", heißt es in der Begründung der Jury.
Dabei sei "No Name Restaurant" intelligent geschrieben und verbinde auf eine sehr unterhaltsame und fantasievolle Weise das Philosophieren über die Grundlagen des Mensch-Seins mit einem handfesten Abenteuer und viel Situationskomik.
Autoren des Drehbuchs sind Stefan Sarazin und Peter Keller, die bisher eher als Regisseure in Erscheinung getreten sind: Stefan Sarazin studierte nach seiner Schauspielausbildung Regie in München. Seither ist er als Autor und Regisseur tätig. Mit seinem preisgekrönten Spielfilm-Erstling "Nitschewo" (2002) wurde er bereits auf zahlreiche internationale Festivals eingeladen. Peter Keller war nach dem Medizinstudium als Produktionsassistent, Aufnahmeleiter und Regieassistent tätig. Mit dem Kurzfilm "Schicht" (2002) wurde er auf mehrere internationale Festivals eingeladen.
Vorgeschlagen wurde das Drehbuch von der Jury Deutscher Drehbuchpreis, der in diesem Jahr Peter Henning (Vorsitzender), Susanne Scheider, Henriette Piper, Gernot Krää, Bettina Woernle und Thomas Bauermeister angehören.
Der Deutsche Drehbuchpreis ist die wichtigste und höchstdotierte nationale Auszeichnung für Drehbuchautorinnen und -autoren. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert. Davon müssen 25.000 Euro für ein neues Drehbuch verwendet werden.
Die Entstehung guter Drehbücher unterstützt der Kulturstaatsminister außerdem durch die Drehbuchförderung. Autorinnen und Autoren können dabei mit bis zu 30.000 für ein Treatment gefördert werden.
Quelle:
www.bundesregierung.de