Biografie
Peter Keller, Jahrgang 1966, studierte zunächst Medizin in München und Irland. Bereits während dieser Zeit sammelte er durch Nebenjobs erste Film-Erfahrungen bei Student*innenproduktionen. Nach seinem Medizin-Abschluss arbeitete er wechselweise als Assistenzarzt und als Fahrer und Produktionsassistent bei Filmproduktionen; schließlich stieg er zu Jobs als Aufnahmeleiter und Regieassistent auf. Ab 1994 schrieb er erste Drehbücher und realisierte erste Videoarbeiten. Mit seinem Serienkonzept "Helden oHG" kam er 1994 in die Endrunde des Sat1-Autorenpreis. Als Schauspieler wirkte er in einer kleinen Rolle in Herbert Achternbuschs "Hades" (1995) mit.
In den nächsten Jahren realisierte Keller mehrere Kurzfilme. Der 15-minütige "Schicht" (2002), über einen Fabrikarbeiter, der von Italien und dem Meer träumt, wurde bei den Media 21 Filmtagen in Hannover und beim Film Festival von Tiburon (USA) preisgekrönt. 2005 gründete er die Produktionsfirma ppfilm, mit der er 2008 den Kurzfilm "Letzte Bergfahrt" realisierte, über ein gut situiertes Münchner Unternehmerpärchen, das unerwartet in einem Sessellift festsitzt.
Zusammen mit Stefan Sarazin schrieb Keller ein Drehbuch mit dem Arbeitstitel "No Name Restaurant", das 2011 mit dem Deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet wurde. Die Dreharbeiten unter der Regie des Duos begannen sechs Jahre später, im November 2017, in Haifa, im Westjordanland und in Jericho, und dauerten bis April 2018. Unter dem Titel "Nicht ganz koscher - Eine göttliche Komödie" feierte die Komödie über einen orthodoxen Juden aus Brooklyn, der mit einem wortkargen Beduinen in der Wüste Sinai "strandet", beim Münchner Filmfest 2022 Premiere; dort gewann er den One-Future-Preis. Beim Bayerischen Filmpreis wurde "Nicht ganz koscher - Eine göttliche Komödie" mit dem Produzentenpreis ausgezeichnet. Der Kinostart erfolgte im August 2022.