Im offiziellen Programm des 61. Internationalen Filmfestivals in Cannes (14. bis 25. Mai 2008) ist Deutschland wieder sehr präsent.
In den Wettbewerb des Festivals wurde Wim Wenders mit seinem neuen Film "Palermo Shooting" (DE/IT) eingeladen. Neue Road Movies GmbH produzierte die Geschichte des erfolgreichen Fotografen Finn: Seine Nächte sind ruhelos, sein Mobiltelefon steht nie still und die Musik im Kopfhörer ist sein wichtigster Begleiter. Als seine Existenz urplötzlich aus den Fugen gerät, lässt Finn kurz entschlossen alles hinter sich. Seine Reise führt ihn von Düsseldorf nach Palermo. Dort beginnt ein aufregendes neues Leben. Und eine große Liebe.
Ebenfalls im Wettbewerb zu sehen ist "Delta" von Kornél Mundruczó (HU/DE). Deutscher Koproduktionspartner ist Essential Filmproduktion (Berlin): Ein junger Mann kehrt nach vielen Jahren in seine Heimat im Delta zurück. Im Labyrinth von Wasser und überwucherten Inseln leben die Dorfbewohner abgeschnitten vom Rest der Welt. Er lernt seine Schwester kennen und zieht mit ihr in eine einsame Hütte am Fluss. Aber die Einheimischen lehnen die "unnatürliche" Beziehung ab. Auch im Wettbewerb läuft "Waltz With Bashir" von Ari Folman (IL/FR/DE). Razor Film aus Berlin ist Koproduzent des ersten animierten Dokumentarfilms in Spielfilmlänge, eine Reise in die Popkultur der 80er Jahre und das West Beirut des ersten Libanonkriegs: Zwanzig Jahre nach seinem ersten Einsatz bemerkt Regisseur Ari Folman, dass er keinerlei Erinnerung an seine Zeit als Soldat hat. Um diese Lücke zu füllen, führt er Interviews mit ehemaligen Kameraden.
Ein weiterer Beitrag im Wettbewerb ist "Le Silence de Lorna" von Jean-Pierre und Luc Dardenne (BE/FR/IT/DE). Von deutscher Seite wurde er von Mogador Film und Geminin Film produziert.
Andreas Dresen feiert mit "Wolke 9" in Un Certain Regard seine Premiere. Produziert wurde er von Rommel Film (Berlin): Sie war nicht auf der Suche. Es geschah einfach. Zuerst gab es Blicke, Anziehungskraft… Aber es sollte nichts passieren. Inge ist Mitte 60. Sie ist seit 30 Jahren verheiratet und liebt ihren Mann. Inge fühlt sich zu diesem älteren Mann Karl, schon 76, hingezogen. Es ist Leidenschaft. Es ist Sex. Auf einmal fühlt sie sich wieder wie ein junges Mädchen.
Hier ist auch "Oh-Horten" von Bent Hamer (NO/DE) zu sehen. Deutscher Koproduzent ist Pandora Film (Köln): Ein Zug rollt durchs winterliche Norwegen. Es ist die vorletzte Fahrt für Zugführer Odd Horten, 67. Als er aber am nächsten Tag seinen Dienst antreten soll, verschläft Horten zum ersten Mal in vierzig Jahren und verpasst seinen letzten Zug. Es ist der Anfang einer unglaublichen Odyssee, in die Horten mit roten Stöckelschuhen an den Füßen stolpert.
Deutschland ist in diesem Jahr in der Cinéfondation mit "Gestern in Eden" von Jan Speckenbach (Deutsche Film- und Fernsehakademie, Berlin) zu sehen. Als Ulrich Meinert den Nachlass seines Vaters auflösen will, findet er sich auf einem Campingplatz im Osten Deutschlands wieder. Ulrich schliddert in eine Beziehung mit der Freundin seines Vaters und nistet sich in seinem Campingwagen ein. Mehr und mehr füllt er die Lücke aus, die sein Vater hinterlassen hat…
Im Atélier du Festival wird das ungarisch-deutsche Projekt "Womb" von Benedek Fliegauf präsentiert. Deutscher Produzent ist Razor Film (Berlin).
Alexandra Maria Lara wurde in die internationale Jury des Festivals eingeladen.
Die SEMAINE DE LA CRITIQUE gibt das Programm am 24. April bekannt.
Quelle: www.german-films.de