Die Filmauswahl des 44. Kinder- und Jugendkinos der Kurzfilmtage Oberhausen (1. bis 10. Mai) startet am 5. Mai. Sieben Programme mit insgesamt 40 Filmen aus 24 Ländern erwarten die Kinder und Jugendlichen in allen Altersgruppen, beginnend ab drei Jahren.
Ausgewählt wurden sie aus insgesamt 540 gesichteten Filmen. Auffällig ist ein thematischer Schwerpunkt rund um Fragen von Diversität, Identität und Rassismus. Die Kurzfilmtage müssen auch in diesem Jahr coronabedingt online stattfinden. Damit können nun auch Kinder und Eltern, Kindergärten und Schulklassen außerhalb NRW leichter teilnehmen. Ganz neu ist der Kinder- und Jugendpass für 5 Euro.
Vom Suchen und Finden: Über Liebe, Freundschaft, Verlust und Körperlichkeit
Die Bandbreite der sieben Kinder- und Jugendfilmprogramme ist vielfältig in Form und Inhalt für jede Altersklasse. Das Kinderprogramm ab drei Jahren lädt mit fünf bunten ersten Filmerfahrungen zum Staunen und Lachen ein. Für die ab Sechsjährigen sind fünf Kurzfilme aus Ländern wie Frankreich, Japan oder Taiwan im Programm, von außergewöhnlichen fantastischen Begegnungen bis hin zu Dayoon Kims "In Search of Chok Chok", in dem das neue Kind in der Schule nach Anschluss suchen muss.
Aus Indien, Island, Frankreich und der Schweiz kommen die Filme im Programm ab acht – hier schließen unter anderem zwei Mädchen bei der Wanderung durch eine Salzwüste Freundschaft (in Ankit Kotharis "Paanchika") und in Eric Montchauds "Un caillou dans la chaussure" landet ein Frosch in einem Klassenzimmer voller Hasen. Im Programm ab zehn Jahren führen sechs Kurzfilme aus Kolumbien, Schweden, Frankreich, dem Iran und weiteren Ländern mitten hinein in den Streit um eine Drohne (in Clélia Schaeffer "Dix Ans") oder in Corentin Lemetayer Le Brizes "Kaolin" in ein Motocross-Rennen.
Das Spektrum im Programm ab zwölf Jahren reicht vom ersten Zungenkuss in Emma Sémérias "La Chamade" über eine Schlafwandlerin in Nicolas Birkenstocks "Ourse" bis hin zu Sylvelin Maakestads "Elveleie", in dem zwei Schwestern versuchen, den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen. Die Filme kommen aus China, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Norwegen. In den Filmen ab 14 werden queere digitale Utopien bei Minecraft in Catarina de Sousa und Nick Tysons "Tracing Utopia" gebaut, während in "Dọlápọ̀ Is" Fine (Ethosheia Hylton) Dolápò einigen Rassismuserfahrungen trotzen muss. Im Programm ab 16 Jahren findet sich immer wieder das Thema Körperlichkeit, beispielsweise wenn in "Vevnitř" (Inside) von Viktorie Štěpánová das Essen zum Ekel wird und in Dorothy Allen-Pickards "Material Bodies" Prothesen als Schmuckstück am Körper getragen werden. Hier sind sechs Kurzfilme aus Frankreich, Großbritannien, der Schweiz, Spanien und Tschechien zu sehen.
Flexible Schulscreenings und ein eigener Festivalpass
Die Schulscreenings auf der Online Festivalplattform bieten viele Vorteile. Sie stehen vom 5. bis 10. Mai zu flexiblen Zeiten zur Verfügung, sind kostenfrei und im Distanz- oder Präsenzunterricht möglich. Die Programme sind für die entsprechenden Altersgruppen zugeschnitten und beinhalten außerdem vorproduzierte Anmoderationen und Interviews mit den Filmemacher*innen. Die Tatsache, dass diese Gesamtpakete durch die Online-Präsentation über Oberhausen hinaus zur Verfügung stehen, wird schon jetzt gut genutzt: Angemeldet sind bislang Schulen und KiTas aus Berlin, Hamburg, Wuppertal und dem Ruhrgebiet, so aus Duisburg, Essen, Mülheim an der Ruhr und natürlich Oberhausen. Hier planen einige Kindergärten sogar, ihre Turnhallen zu improvisierten Kinos umzugestalten, und ganze Schulen planen die Kurzfilmtage in den Stundenplan ein. Wer mit Familie und Freund*innen das Kinder- und Jugendprogramm genießen möchte, kann den kompletten Kinder- und Jugendfilmwettbewerb, die für den europäischen Kinder-Kurzfilmpreis ECFA Short Film Award nominierten Filme und das MuVi 14+-Programm mit dem neu eingeführten Kinder- und Jugendpass für 5 Euro sehen.
"Die Partnerschulen sind sehr engagiert und wir sind doppelt dankbar für dieses Engagement, weil es in der so unsicheren Pandemielage natürlich sehr aufwändig ist, zu planen. Die Juryaufgabe scheint für die Kinder und Jugendlichen trotz der Sichtungen zu Hause anstatt im Lichtburg Filmpalast aber reizvoll genug zu sein, was wunderbar ist", sagt Cathrin Ernst, Leiterin des Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs.
Die Kinder- und Jugendjury
Je fünf Schüler*innen einer weiterführenden und einer Grundschule aus Oberhausen bewerten als Jurys die Filme des Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs und vergeben die Preise. Die beiden diesjährigen Partnerschulen sind die Königschule und die Gesamtschule Osterfeld.
Die Kinderjury der Königschule
Elias Chackroun
Emilia Große-Kleffmann
Mateja Rajic
Lewin Synofzik
Marta Vujovic
Die Jugendjury der Gesamtschule Osterfeld
Pascal Folkerts
Joel Kohnen
Mitra Miskin
Max Schäfer
Die Preise
Preis der Kinderjury, 1.000 Euro, gestiftet von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO)
Förderpreis der Kinderjury, 1.000 Euro, gestiftet von der Energieversorgung Oberhausen AG (evo)
Preis der Jugendjury, 1.000 Euro, gestiftet vom Rotary Club Oberhausen
Quelle und weitere Informationen: www.kurzfilmtage.de