CineFest eröffnet mit Preisverleihung



In Hamburg wurde am heutigen Abend das IV. Internationale Festival des deutschen Filmerbes von CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung und Bundesarchiv – Filmarchiv eröffnet. Unter dem Titel "Film im Herzen Europas" widmet sich das CineFest 2007 den deutsch-tschechischen Filmbeziehungen im 20. Jahrhundert. Im Rahmen der feierlichen Eröffnungsveranstaltung im Kino Metropolis erfolgte auch die Vergabe der traditionellen Festivalpreise.



Der "Reinhold Schünzel-Preis 2007" für langjährige Verdienste um die Pflege, Bewahrung, Verbreitung und Popularisierung des deutschen Filmerbes ging an Gero Gandert.
Die internationale Jury, bestehend aus Hervé Dumont (Lausanne, Direktor Cinémathèque Suisse), Hanno Loewy (Hohenems, Direktor Jüdisches Museum Vorarlberg) und Eva Orbanz (Berlin, Präsidentin der FIAF – Fédération Internationale des Archives du Film) würdigte in ihrer Begündung Gero Ganderts jahrzehntelange Arbeit in der Deutschen Kinemathek. Gandert gehöre zu den Initiatoren zu einem Filmmuseum in Berlin. Neben den langjährigen Arbeiten an seinem Handbuch zum Film der Weimarer Republik habe er sich zudem besondere Verdienste um den Aufbau der Sammlungen zum Exilfilm erworben.

Der "Will Haas Preis 2007" für herausragende Publikationen in den Kategorien Buch- und DVD-Editionen wurde von einer internationalen Jury, bestehend aus Peter von Bagh (Helsinki), Kay Hoffmann (Stuttgart), Jan-Christopher Horak (Los Angeles), Anne Jespersen (Kopenhagen) und Günter Krenn (Wien) vergeben.

Den "Willy Haas-Preis 2007" in der Kategorie DVD erhielt:
"Die Klassiker von Lotte Reiniger".
Eine Edition von absolut MEDIEN, Berlin, in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut – DIF / Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit Arte.
Bislang 5 DVDs und ca. 720 min, Beihefte.
Redaktion: Anke Mebold und Thomas Worschech (DIF/DFM), Wiltrud Hembus (absolut MEDIEN). Produzent: Molto Menz.

Eine lobende Erwähnung ging an die Firma Filmgalerie 451 für ihre DVD-Reihe "Debütfilme" mit auf den Festivals beachteten, jedoch dem breiten Publikum meist unbekannt gebliebenen Erstlingsarbeiten deutscher Regisseure wie Oskar Roehler, Andreas Dresen, Dani Levy oder Hermine Huntgeburth.

Den "Willy Haas-Preis 2007" in der Kategorie Buch erhielt:
"Cinema and the Swastika"
The International Expansion of Third Reich Cinema.
Hg. v. Roel Vande Winkel und David Welch.
Basingstoke, London: Palgrave Macmillan 2007, 342 S.

In diesem Jahr fand die Preisverleihung im Gedenken an Dr. Herta Haas statt. Die Witwe des Drehbuchautoren und Filmkritikers Willy Haas starb im Mai 2007 im Alter von 99 Jahren in Hamburg.

Weitere Informationen unter:
www.cinefest.de