Berlinale Retrospektive 2023: "Young at Heart – Coming of Age at the Movies"

Die Berlinale Retrospektive widmet sich dem Jungsein und Erwachsenwerden als gemeinschaftlichem Kinoerlebnis.

 

James Dean sagte in seiner Rolle als Jim Stark in Rebel Without a Cause: "If I had one day, when I didn’t have to be all confused, and didn’t have to feel that I was ashamed of everything... If I felt that I belonged someplace, you know, then... ". Seine Worte sind heute genauso aktuell wie sie es 1955 waren, als Nicholas Rays Film erschien. Mit diesem Film legte er den Grundstein des Coming-of-Age-Genres. Seitdem haben sich Filmemacher*innen immer wieder jugendlicher Lebenswelten angenommen und ihnen filmisch Ausdruck verliehen. Dabei decken sie sämtliche Genres ab, vom Drama über die Komödie bis zum Horrorfilm. Zentral sind stets die Fragen: Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Wer kann ich sein?
 
Die von Dr. Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek, und seinem Team kuratierte Retrospektive beschreitet erstmalig neue Wege, indem sie renommierte Filmschaffende aus den Bereichen Regie, Schauspiel und Drehbuch dazu einlädt, das Programm der Sektion zu gestalten.
 
Dr. Rainer Rother: "In unserem Heute stellt sich die junge Generation Ängsten, Zweifeln und einer unsicherer werdenden Zukunft angesichts von Klimawandel, Pandemie- und Kriegserfahrungen. Das Kino – als kulturelle Institution ebenfalls im Wandel begriffen – bietet den Ort, in die Begegnung zu gehen und Ideen aufzuzeigen, unsere Zukunft zu gestalten. Denn Filme und ihr Erleben auf der großen Leinwand können uns Halt und Orientierung geben. Sie können Freiheit denken und Ideale vermitteln, können große Gefühle hervorrufen, Gemeinschaften bilden und uns ein Leben lang prägen. Insbesondere Coming-of-Age-Filme sind Dialoge von Möglichkeiten, aus denen das Publikum Perspektiven und Inspirationen ziehen kann – so gestalten sie Zukunft. Anlass genug, Coming-of-Age mit der Berlinale Retrospektive zu würdigen."
 
Circa 30 Filmschaffende werden ihren persönlichen Filmfavoriten zum Thema "Coming–of-Age" für das Programm der Retrospektive auswählen. Die folgenden Regisseur*innen, Drehbuchautor*innen und Schauspieler*innen haben bislang zugesagt, diese außergewöhnliche Filmreihe mitzugestalten:
 
Maren Ade, Pedro Almodóvar, Wes Anderson, Juliette Binoche, Lav Diaz, Alice Diop, Ava DuVernay, Nora Fingscheidt, Luca Guadagnino, Ryūsuke Hamaguchi, Ethan Hawke, Karoline Herfurth, Nadine Labaki, Nadav Lapid, Sergei Loznitsa, Mohammad Rasoulof, Céline Sciamma, Martin Scorsese, Aparna Sen, M. Night Shyamalan, Carla Simón, Abderrahmane Sissako, Tilda Swinton, Wim Wenders, Jasmila Žbanić.
 
"Nach zwei Jahren Pandemie fühlen wir uns doch alle wie eine Figur in einem Coming-of-Age-Film. Wir sind nicht mehr die, die wir einmal waren, und wir wissen nicht, wer wir künftig sein werden. Das Besondere an diesen Filmen ist, dass sie Ungewissheit in Begeisterung für etwas verwandeln, das in Zukunft passieren könnte. Genau dieses Gefühl möchten wir mit dieser Reihe hervorrufen. Die ausgewählten Filme vermitteln ein Bild von Jugend über verschiedene Zeiten und Länder hinweg. Auch wenn die Filme aus der Vergangenheit stammen, hallen ihre Energie, ihre Stärke und ihre Freiheit auch heute noch nach. Wir danken den Künstler*innen, die dieses einzigartige Projekt mitgestalten”, sagt Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter der Berlinale.
 
Die vollständige Liste des Programms und der an der Filmauswahl teilnehmenden Filmschaffenden wird im Januar 2023 bekannt gegeben. Zur Retrospektive sind zudem Begleitveranstaltungen geplant.

Quelle: www.berlinale.de