Berlinale Kamera an Ray Dolby

Seit 1986 ehren die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit der Berlinale Kamera Filmpersönlichkeiten oder Institutionen, denen sich das Festival besonders verbunden fühlt und denen es mit dieser Ehrung seinen Dank ausdrücken möchte. Bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin wird Ray Dolby als einer der bedeutendsten technischen Erfinder der Filmindustrie mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet.
 
Ray Dolby hat den Raumklang im Kino revolutioniert und einen großen Teil dazu beigetragen, dass Filme zu den beeindruckenden akustischen Erlebnissen werden, die sie heute sind. Durch die Installation mehrerer Lautsprecher und die Einführung der Mehrkanaltechnologie hat der Zuschauer das  Gefühl, hautnah dabei zu sein. Ray Dolbys erste "Surround Sound" Technologie,  Dolby Stereo, wurde 1975 eingeführt und schnell von Kinos auf der ganzen Welt adaptiert, als Filme wie "Krieg der Sterne" (1977, R: George Lucas) oder "Unheimliche Begegnung der Dritten Art" (1977, R: Steven Spielberg) in dem neuen Tonformat herausgebracht wurden. Es folgte der "Dolby Digital Surround Sound", der mit der Einführung der DVD auch zum Standard für den Heimkino-Ton wurde. 1965 gründete Ray Dolby die Firma Dolby Laboratories, als er eine einfache Idee hatte, wie man das Problem des Rauschens bei Audiokassetten lösen könne. Dies war die Geburtsstunde der Dolby A-Rauschunterdrückung für professionelle Tonaufnahmen, der drei Jahre später Dolby B für den privaten Gebrauch folgte. In den 1970er Jahren lenkte Ray Dolby den Fokus der Firma auf das Kino und veränderte damit das Unterhaltungserlebnis für immer. Für seine Arbeit in diesem Feld und seine Verdienste um die Filmindustrie wurde er 1989 mit dem Oscar ausgezeichnet. Im Jahr 2003 erhielt er den Emmy für sein Lebenswerk. Ray Dolby war von 1965 bis 2011 Mitglied des Firmenvorstandes und zog sich 2011 aus dem aktiven Geschäft zurück. Sein Sohn David Dolby ist seit mehreren Jahren im Management der Firma tätig und gehört seit 2011 zum Vorstand.
 
Die Berlinale ehrt Ray Dolby mit der Berlinale Kamera am 16. Februar 2012.
 
Die Berlinale Kamera wird seit 2004 von dem Düsseldorfer Goldschmiedekünstler Georg Hornemann gestiftet. Seit der Berlinale 2008 hat die Trophäe ein neues Design. Sie besteht aus 128 Einzelteilen und ist einer realen Kamera nachempfunden. Viele der Silber- und Titanteile vom Schwenkkopf bis zum Stativ sind beweglich und goldschmiedekunstfertig zusammengefügt.

Quelle: www.berlinale.de