Bei den 62. Internationalen Filmfestspielen von Berlin wurde am Abend des 18. Februar 2012 das Drama "Cesare deve morire" (Cäsar muss sterben) von Paolo & Vittorio Taviani mit dem Goldenen Bär für den "Besten Film" ausgezeichnet.
Der 80-jährige Paolo Taviani und sein zwei Jahre älterer Bruder Vittorio Taviani zählen seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten Filmemachern des italienischen Kinos. In dem essayistischen Drama "Cäsar muss sterben" erzählen sie von Strafgefangenen in Rom, die im Gefängnis Shakespeares "Julius Cäsar" proben und aufführen.
Die Wettbewerbs-Jury unter Vorsitz des britischen Regisseurs Mike Leigh ehrte im Rahmen der feierlichen Gala auch zwei Deutsche mit Silbernen Bären: Christian Petzold erhielt für sein von der Kritik hoch gelobtes DDR-Drama "Barbara" den Preis für die beste Regie. Der Kameramann Lutz Reitemeier wurde seine Arbeit an dem chinesischen Historiendrama "Bai Lu Yuan" (Land es weißen Hirsches) von Wang Quan'an ausgezeichnet.
Die Silbernen Bären für die beste Schauspielerleistung gingen an Darsteller aus Dänemark und dem Kongo. Die kongolesische Laiendarstellerin Rachel Mwanza wurde für ihre Rolle einer Kindersoldatin in dem Film "Rebelle" des kanadischen Regisseurs Kim Nguyen geehrt.
Der Däne Mikkel Boe Folsgaard erhielt den Preis für seine Verkörperung des dänischen Königs Christian VII. in dem Kostümfilm "Die Königin und der Leibarzt" von Nikolaj Arcel. Zusammen mit Rasmus Heisterberg erhielt Regisseur Arcel auch den Preis für das beste Drehbuch.
Der Große Preis der Jury geht nach Ungarn: "Just the Wind" ("Csak a szél") von Benedek Fliegauf basiert auf realen Ereignissen und erzählt von einer grausamen, rassistisch motivierten Mordserie an Roma-Familien in einem ungarischen Dorf.
Die Preise der Wettbewerbs-Jury im Überblick:
Goldener Bär für den Besten Film: "Cesare deve morire" (Caesar Must Die) von Paolo & Vittorio Taviani
Großer Preis der Jury – Silberner Bär:
"Csak a szél" (Just The Wind) von Benedek Fliegauf
Silberner Bär für die Beste Regie:
Christian Petzold für "Barbara"
Silberner Bär für die Beste Darstellerin:
Rachel Mwanza in "Rebelle" (War Witch) von Kim Nguyen
Silberner Bär für den Besten Darsteller:
Mikkel Boe Følsgaard in "En Kongelig Affære" (A Royal Affair) von Nikolaj Arcel
Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung:
Lutz Reitemeier für die Kamera bei "Bai lu yuan" (White Deer Plain) von Wang Quan'an
Silberner Bär für das Beste Drehbuch:
Nikolaj Arcel, Rasmus Heisterberg für "En Kongelig Affære" (A Royal Affair) von Nikolaj Arcel
Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet:
"Tabu" (Tabu) von Miguel Gomes
Sonderpreis - Silberner Bär:
"L'enfant d'en haut" (Sister) von Ursula Meier
Weitere Infos und sämtliche Preisträger der Nebensektionen unter www.berlinale.de