Am 27. Oktober 2016 sind im Rahmen der 50. Hofer Filmtage der Filmpreis der Stadt Hof und der "Förderpreis Deutsches Kino" vergeben worden.
Mit dem "Förderpreis Deutsches Kino" wurde Sandra Wollner für ihren Film "Das unmögliche Bild" ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird gestiftet von der DZ-Bank, Bavaria Film und dem Bayerischen Rundfunk. Er geht an einen Filmemacher oder eine Produktion, deren erster bis dritter langer Film im Programm der Internationalen Hofer Filmtage zu sehen ist.
Die Jury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: "Auf eine feine, fast heimliche Art und Weise, schleicht sich dieser Film in das Herz und Hirn des Zuschauers und verführt uns in einen Haushalt voller Frauen im Wien der Nachkriegszeit. Nach und nach entblättert sich das besondere Thema dieses Filmes. Um das Geheimnis der Frauen der Familie Steinwendner zu erzählen, illegale Abtreibung und die damit verbundenen Gefahren, denen Frauen sich zu allen Zeiten aussetzen mussten, nimmt sich der Film viel Zeit. So viel, dass man schon ungeduldig werden möchte - nur um dann von um so größerer Wucht getroffen zu werden, wie es einem selten im Kino geschieht. Dass uns dieser Film in seiner künstlerischen, fordernden Machart so beglückt, so vollständig befriedigt und emotional aufgewühlt hat, liegt vor allem daran, dass alle Gewerke nicht wahrnehmbar zusammengefügt wurden. Man meint gar keine Schauspieler zu sehen, keine Kostüme, keine Ausstattung. Man hat das Gefühl tatsächlich von einem Kind gedrehtes Super8 Material aus den 50er Jahren zu betrachten. Wir gratulieren der Autorin und Regisseurin Sandra Wollner, den mutigen Produzentinnen und dem gesamtem Team!"
Der Filmpreis der Stadt Hof wird seit 1986 an eine Persönlichkeit vergeben, die eng mit den Hofer Filmtagen verbunden ist. In diesem Jahr vergab die Stadt einen zusätzlichen Preis für eine außerordentliche Leistung für die Internationalen Hofer Filmtage.
Mit dem Spezialpreis wurde der langjährige Organisationsleiter der Hofer Filmtage, Rainer Hübsch, geehrt. Oberbürgermeister Harald Fichtner sagte in seiner Laudatio: "Wir zeichnen eine Person aus, die die Filmtage über Jahrzehnte neben Heinz Badewitz geprägt hat."
Der Filmpreis der Stadt Hof ging in diesem Jahr an die Schauspielerin Aylin Tezel. Zum ersten Mal in Hof war Aylin Tezel 2010 mit der Komödie "Luks Glück" von Ayse Polat. Im gleichen Jahr war der irische Regisseur Shimmy Marcus mit seinem Film "Soulboy" in Hof. Aus der Begegnung entstand der Kurzfilm "Rhinos", der 2012 im Programm der Filmtage lief. Seit 2010 war Aylin Tezel regelmäßig Gast der Filmtage, so 2012 mit dem Film "Am Himmel der Tag" von Pola Schirin Beck, wo sie die junge Lara spielte, die noch auf der Suche nach einem Platz im Leben ist und plötzlich mit einer ungewollten Schwangerschaft konfrontiert wird. Für diese Rolle wurde Aylin Tezel mehrfach als Beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. 2014 präsentiere sie "Auf das Leben!" zusammen mit Uwe Janson in Hof. 2013 stellte sich als Regisseurin mit ihrem Kurzfilm "Tanz mit ihr" vor. Ihren Durchbruch hatte Aylin Tezel 2011 mit "Almanya – Willkommen in Deutschland" - viele Filme, auch internationale Produktionen folgten. Seit 2012 spielt Aylin Tezel Nora Dalay, eine der Kommissarinnen im Tatort aus Dortmund.
Quelle: www.hofer-filmtage.com