In Oberhausen wurden am Samstag, 4. Mai, die Gewinner des 21. MuVi-Preises der Kurzfilmtage für das beste deutsche Musikvideo verliehen.
Die Jury bestand in diesem Jahr aus Eric D. Clark, Musiker und Produzent, aus den USA, Jan Ehlen, Künstler, aus Deutschland und Liz Pelly, Journalistin, aus den USA.
Präambel der Jury:
In jedem Beitrag gab es Elemente, die uns sehr gut gefallen haben, und jeder einzelne Beitrag erwies sich als Gedankenanstoß für interessante Diskussionen über das Wesen des Musikvideos und die einzigartige emotionale Wucht, die sich entfalten kann, wenn Musiker und Filmemacher zusammenarbeiten. Diese Diskussionen waren die notwendige Grundlage für unsere Entscheidungen, bei denen wir jedes Video im größeren Kontext der Gesamtzahl der Einreichungen und des Filmfestivals selbst betrachteten. Nachdem wir alle Beiträge des diesjährigen MuVi-Preises gesichtet hatten, ergab sich jedoch für uns sofort ein Konsens über den Gewinner des ersten Preises, für seine ungeschliffene Interpretation.
1. Preis, dotiert mit 2.000 Euro:
Aérea Negrot, Simon*e Paetau für "Trying to Forget You" (Aérea Negrot)
Deutschland 2019, 7‘56‘‘, Farbe
Begründung:
Was uns sofort ins Auge fiel, war die Gegenüberstellung einer Proklamation, dass "wir uns nicht auslöschen lassen", mit dem Ausdruck "versuch einfach zu vergessen". Beides drückt eine Autonomie der Erinnerung aus, die mit dem allgemeinen Gefühl der Ermächtigung in dem Video zusammenspielt, wobei all das mit dem gleichen Maß an konfrontativer Energie und Schönheit dargestellt wird.
2. Preis, dotiert mit 1.000 Euro
Schorsch Kamerun, Mense Reents, Timo Schierhorn für "Nützliche Katastrophen" (Die Goldenen Zitronen)
Deutschland 2018, 3 Min. 45 Sek., Farbe
Begründung:
Was wir ebenfalls an "Trying to Forget You" schätzten, war die Tatsache, dass es sowohl instinktiv als auch humorvoll ist, beides Eigenschaften, die man im heutigen politischen Klima braucht. Zudem sind es Eigenschaften, die auch unser für den zweiten Preis ausgewähltes Video hat – ein Video, das uns durch die Dringlichkeit ansprach, mit der es institutionelle und politische Macht hinterfragt, geschildert in einem visuellen Narrativ, das ebenso kraftvoll wie spielerisch ist.
MuVi Online-Publikumspreis, ermittelt durch Abstimmung im Internet und dotiert mit 500 Euro, gestiftet von kultur.west
Céline Keller für "Blitze" (Donna Regina)
Deutschland 2019, 2 Min. 57 Sek., Farbe und s/w
Quelle: www.kurzfilmtage.de