Kaum eine Stadt verbindet man so mit der deutsch-französischen Geschichte und der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wie Saarbrücken. Deshalb war die saarländische Hauptstadt an der Grenze zu Frankreich ein idealer Ort für die 14. Ausgabe des deutsch-französischen Filmtreffens, das heute zu Ende geht.
Rund 200 TeilnehmerInnen aus beiden Ländern trafen sich am 22. und 23. November 2016, um sich - unterstützt von sieben Fachpanels und zwei Keynotes - auszutauschen sowie ihre Projekte auf einem Koproduktionsmarkt zu präsentieren. Die Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer sprach bei einem feierlichen Galadinner im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu den Gästen. Das deutsch-französische Filmtreffen wird von German Films und UniFrance in enger Abstimmung mit dem Verein deutsch-französische Filmakademie organisiert.
Marie Masmonteil freute sich sehr, ihr erstes deutsch-französisches Filmtreffen als Präsidentin der deutsch-französischen Filmakademie zu eröffnen. Sie erinnerte an die "ganz besondere Verantwortung" der deutschen und französischen Filmschaffenden angesichts einer sich verändernden Welt als "historisch gewachsene politische und wirtschaftliche Partner in der EU". Sie hofft, dass Projekte entstehen, die "beweisen, dass es das kulturelle Europa der Vielfalt noch lange geben wird".
Die Ministerpräsidentin der Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer betonte das Verbindende des Mediums Film und die deutsch-französische Freundschaft, die "insbesondere auch als kulturelle Freundschaft" gelebt und erlebt wird. Das Saarland, das "französischste aller Bundesländer", hätte erlebt, "wie schlecht es den Menschen geht, wenn beide Länder nicht zusammenarbeiten und wie gut, wenn sie es tun".
Hochkarätige ReferentInnen wie Frédérique Bredin (CNC), Peter Dinges (FFA), Isabelle Giordano (UniFrance), Pierre-Emmanuel Lecerf (CNC), Julia Piaseczny (EU-Beauftragte von SPIO und FFA), Emmanuel Joly (EU-Kommission, DG CONNECT) und Torsten Frehse (Neue Visionen Filmverleih) präsentierten verschiedene Fachpanels zu aktuellen deutsch-französischen Filmthemen.
Es wurden Erfolge und Schwierigkeiten von deutsch-französischen Koproduktionen, Entwicklungen im europäischen Urheberrecht und beim digitalen Binnenmarkt, die Funktionsweisen von DFFF und Film France oder der Erfolg von "Birnenkuchen mit Lavendel" in Deutschland beleuchtet. Alfred Hürmer (Pick up Film) und Jean–Marie Dura (Ymagis) gaben Keynotes zu der Zukunft von Verleih, Kino und Filmauswertung. Das Atelier Network, ein jahrgangsübergreifendes Netzwerk ehemaliger TeilnehmerInnen des Weiterbildungsjahres Atelier Ludwigsburg-Paris, organisierte ein Panel zum Thema Private-Equity-Finanzierung für europäische Independent-Produktionen.
Bei dem ans Treffen angegliederten Koproduktionsmarkt stellen 24 deutsch- und französischsprachige ProduzentInnen heute Nachmittag ihre Projekte vor und es bietet sich die Gelegenheit zu individuellen Gesprächen mit potentiellen Koproduktions-, Finanzierungs- und Verleihpartnern.
Quelle: www.german-films.de