Credits
Regie
Drehbuch
Schnitt
Musik
Darsteller
- Martin Siedler
- Sabine
- Walter Lange
- Iris Homann
- Achim
- Ronny
- Tom Radke
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Continuity
Drehbuch
Standfotos
Licht
Kamera-Bühne
Szenenbild
Set Dresser
Außenrequisite
Innenrequisite
Kostüme
Schnitt
Stunt-Koordination
Musik
Darsteller
- Martin Siedler
- Sabine
- Walter Lange
- Iris Homann
- Achim
- Ronny
- Tom Radke
Produktionsfirma
in Co-Produktion mit
im Auftrag von
Produzent
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Post-Production
Geschäftsführung
Dreharbeiten
- 04.09.2013 - 02.10.2013: Hamburg, Bremen, Niedersachsen
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:
Aufführung (DE): 29.09.2014, Hamburg
Titel
- Originaltitel (DE) Unter der Haut
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:
Aufführung (DE): 29.09.2014, Hamburg
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Bremen, Frühjahr 1983. Die Virologin Dr. Barbara Wenning (Bibiana Beglau), die über Hämoprin promoviert hat, spricht mit dem Leiter der Sonne-Forschungsabteilung, Dr. Jürgen Hammerstein (Kai Ivo Baulitz), über die in den USA aufgetretene Infektionskrankheit Aids, die auch Bluter und damit das Präparat Hämoprin betreffe. Hammerstein und Siedler spielen die Ansteckungsgefahr über Blutkonserven herunter und bestreiten schlicht die Tatsache einer Virus-Infektion: An Aids erkrankten Homosexuelle und Drogenabhängige, hier müsse nach den Ursachen geforscht werden. Auch Prof. Dr. Franz Ritter (Ulrich Gebauer), Chef des Hämophilie-Zentrums, an dem auch Martins bester Freund Tom Radke beschäftigt ist, wiegelt ab.
Sonne-Chef Lange dagegen ist beunruhigt: Bestätigt sich der Verdacht, ist sein Unternehmen ruiniert. Als das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit einer Aids-Titelgeschichte erscheint, hält Walter Lange noch öffentlich dagegen: kein Bluter sei bisher an Aids erkrankt. Barbara Wenning weiß es besser und konfrontiert Martin mit Knut Laumann (Jan Georg Schütte), der aufopferungsvoll von seiner Frau Andrea (Annedore Kleist) gepflegt wird: ein Bluter und weder ein Homosexueller noch ein Drogensüchtiger. „Ganz großes Kino, das war brillant“ lobt Walter Lange seinen Pressemann, als dieser bei einer öffentlichen Anhörung die Virologin mit Details aus ihrem Privatleben desavouiert. Im Schnapsrausch an der Bar gesteht der Firmenchef die Existenz eines internen Szenarios ein, nach dem Todesopfer durch Hämoprin möglich sind. Und Tom belegt, dass der unter „Patient Nummer 2“ geführte Kurt Laumann an Aids erkrankt ist.
Sabine Siedler fühlt sich rundum glücklich – und setzt heimlich die Pille ab. Als sie Martin ihre Schwangerschaft gesteht, befürchtet er, dass er Hämophilie vererbt. Aber ihre Hausärztin Dr. Mathilde Czerni (Irene Rindje) beruhigt: eine Übertragung auf einen männlichen Nachkommen ist bisher noch nicht nachgewiesen worden. Martin klagt über geschwollene Lymphknoten und befürchtet, an Aids erkrankt zu sein. Durch eine Unachtsamkeit von Langes Sekretärin Iris Homann gelangt er an das Geheimdossier: seine schlimmsten Befürchtungen werden bestätigt. Und: Kurt Laumann hat 20.000 Mark Schweigegeld akzeptiert. Um Mutter und Kind nicht zu gefährden, will der inzwischen HIV-positiv getestete Martin ausziehen, was Sabine, die einen gesunden Jungen zur Welt bringt, nicht zulässt.
Als bei einer weiteren Anhörung das Bundesgesundheitsamt, die Krankenkassen und selbst das Rote Kreuz die US-Daten als wissenschaftlich nicht belegt einstufen, kann Martin Siedler nicht anders, als in eigener Sache – und gegen Sonne Pharma auszusagen: der bis dahin größte Arzneimittelskandal der Bundesrepublik wird aufgedeckt – und Martin bespricht Tonbänder, damit sein Sohn Daniel später einmal wenigstens die Stimme seines Vaters hören kann…
„Unter der Haut“, uraufgeführt am 29. September 2014 beim Filmfest Hamburg und zum Welt-Aids-Tag am 2. Dezember 2015 in der ARD erstaufgeführt, entstand nach einem realen Skandal: über 1.400 Bluter wurden in den 1980er Jahren mit HIV infiziert. Der unter dem Arbeitstitel „Schmutziges Blut“ gedrehte Neunzigminüter besticht durch eine beinahe dokumentarische Distanz der Filmemacher, die sich jeglicher melodramatischer Gefühlsaufwallung enthalten und den von Friedrich Mücke mit ebensolchem Abstand verkörperten Martin Siedler in den Mittelpunkt rücken: Seine traumatischen Kindheitserlebnisse visualisiert Anton Klima mehrfach durch Wasser-Motive, die zugleich das Element als Quell des Lebens symbolisieren.
Pitt Herrmann