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"Theresienstadt", auch bekannt unter dem Titel "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt", ist einer der perfidesten NS-Propagandafilme. Der Film entwirft ein idyllisches Bild des "Prominenten-KZ" Theresienstadt: Die Inhaftierten, in ziviler Kleidung, sind bei Arbeit, Sport, Erholung und diversen Kulturveranstaltungen zu sehen und scheinen ein angenehmes Leben "unter sich" zu führen.
In Auftrag gegeben wurde "Theresienstadt" von der SS beziehungsweise vom "Zentralamt zur Regelung der Judenfrage in Böhmen und Mähren". Er sollte dem Ausland und speziell dem Internationalen Roten Kreuz gegenüber die Vernichtungspolitik der Nazis verschleiern und die KZ verharmlosen. Der jüdische Regisseur und Schauspieler Kurt Gerron, der bereits in die Niederlande emigriert und dort von den Nazis gefangengenommen und nach Theresienstadt deportiert worden war, wurde gezwungen, Regie zu führen. Fast alle Mitwirkenden vor und hinter der Kamera waren Häftlinge. Nach der Beendigung des Films wurden die meisten von ihnen in Auschwitz ermordet, so auch Kurt Gerron.
In der ursprünglichen Fassung kam "Theresienstadt" nicht in die Kinos. Einige Szenen erschienen 1944 in einer Wochenschau.
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