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Der Shawnee-Indianer Tecumseh versucht sein Volk gegen die gewaltsame Vertreibung durch die Weißen zu vereinen und stellt sich gegen eine neue Form der Landnahme: Die Weißen schließen Kaufverträge mit den Indianern ab und beabsichtigen ihre fruchtbaren Lebensräume für profitorientierte Geschäfte zu nutzen. Dem engagierten Tecumseh gelingt es, die anderen Indianer zu einem Stammesbund zu einen, der ihr Land zu unverkäuflichem Gemeineigentum erklärt. Dies missfällt Harrison, dem Gouverneur von Indiana, so dass er 1811 die Hauptstadt des Stammesbundes in Tecumsehs Abwesenheit überfällt. Die Indianer stellen sich dem Kampf, erleiden jedoch eine vernichtende Niederlage und flüchten nach Kanada. Hier schließen sie sich den Engländern im "zweiten Unabhängigkeitskrieg" gegen die Amerikaner an. In einer Schlacht mit den Amerikanern lassen die Engländer jedoch ihre neuen Verbündeten im Stich. Tecumseh fällt im Kampf.
Die Ausstattung dieser Filmseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.
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Tecumseh, der junge Häuptling der Shawnee-Indianer, ist bei den Weißen in die Schule gegangen, spricht Englisch und Französisch. Und hat sich nicht nur mit Simon, dem Sohn seines Gastgebers, des Richters McKew, angefreundet, sondern sich auch in dessen Schwester Eileen verliebt. Es wird sogar von Heirat gesprochen, von einer gemeinsamen Zukunft in der Siedlung der Weißen. Doch Tecumseh wird Zeuge, wie die Weißen die Verträge immer wieder brechen. Nachdem Patterson, einer der Hardliner im Gefolge Harrisons, einen als Geisel gefangenen Häuptling, den Tecumseh befreit hat, erschießt, kehrt der Shawnee-Häuptling zu seinem Stamm zurück, um ein starkes Bündnis aller Indianer zu schmieden.
Entgegen allen Erfahrungen der Vergangenheit gelingt es dem jungen, charismatischen Tecumseh, alte Stammesrivalitäten zu überwinden. Künftig treten die Indianer selbstbewusster auf, auch im Handel mit den Weißen. Sie legen sich Waffenvorräte zu und erklären das Indianerland zu unverkäuflichem Gemeineigentum. Häuptlinge, die dennoch Land an die Weißen verkaufen, sollen getötet werden. Noch ist der Stammesbund brüchig, die alten, um ihre Macht fürchtenden Medizinmänner widerspenstig, sodass Tecumseh in den Süden aufbricht, um neue Bundesgenossen zu werben.
Währenddessen wird Eileen scheinbar Opfer eines Indianerüberfalls, was Harrison dazu nutzt, die „Heilige Stadt“, den Hauptsitz der Anhänger Tecumsehs, zu überfallen und niederzubrennen. An vorderster Front Simon, dessen Freundschaft zu Tecumseh in blanken Hass umgeschlagen ist. Die Überlebenden fliehen mit dem zurückgekehrten Häuptling in den Norden und verbünden sich in Kanada mit den Engländern, die am Vorabend des sogenannten Zweiten Unabhängigkeitskrieges gegen die Amerikaner zu weitgehenden Zugeständnissen bereit scheinen.
General Issak Brook, der britische Generalgouverneur, verspricht den Indianern ein eigenes Territorium im fruchtbaren Nordwesten. Zudem sieht Tecumseh Eileen wieder, die nun mit ihrem Lebensretter, dem Kanadier John O'Brian, bei den Assiniboi-Indianern lebt. John kämpft zusammen mit anderen Kanadiern an der Seite der personell wie materiell hoffnungslos unterlegenen Engländer, die vereint mit Brigadegeneral Tecumseh den Amerikanern – und Oberst Simon McKew - eine Niederlage nach der anderen zufügen.
Das Schlachtenglück wendet sich zwei Monate später, als Brook bei einer gefährlichen Aktion das Leben und die Armee ihren strategischen Kopf verliert. Brooks Nachfolger, der arrogante General Procter, hält zwar die Nachricht geheim, dass London einem selbständigen Indianerstaat im Nordwesten die Zustimmung versagt, aber nicht mit seiner Auffassung hinter dem Berg, dass Indianer nur Menschen zweiter Klasse sind – wenn überhaupt.
Es kommt zu einer offenen Feldschlacht, die der zum General ernannte Gouverneur Harrison nur deshalb gewinnen kann, weil sich Brook mit seiner Artillerie zurückzieht und die Indianer im Stich lässt. John und Tecumseh fallen Seite an Seite...
„Tecumseh“, uraufgeführt bei den Sommerfilmtagen am 1. Juli 1972 auf der Freilichtbühne Berlin-Grünau, orientiert sich an historischen Ereignissen zwischen zwei besonderen Daten, dem blutigen Überfall Harrisons auf die „Heilige Stadt“ der Indianer im Jahr 1811 und der vernichtenden Niederlage der Engländer am 5. Oktober 1813. Hans Kratzert hat 1972 mit Unterstützung der Filmstudios in Moskau und Bukarest einen für die Defa untypischen „Indianerfilm“ gedreht, geht es doch hier – ganz im Stil eines US-Melodrams – auch um die Spiegelungen großer politischer Ereignisse auf private Verhältnisse. So stehen die von Gojko Mitic, Annekathrin Bürger und Rolf Römer verkörperten Figuren einmal nicht für schwarz-weiß gezeichnete Typen, hier die guten Indianer, dort die bösen, weil kapitalistischen und imperialistischen Weißen. „Tecumseh“ ist ein Film mit Zwischentönen, der die Frage John O'Brians, ob es im Krieg überhaupt eine richtige Seite gibt, ohne Wenn und Aber verneint.
Pitt Herrmann