Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Eva Rückelmann
- Jochen Schober
- Hauptmann Peter Fuchs
- Leutnant Vera Arndt
- Ullrich Peters
- Paul Sternsdorff
- Inge Sternsdorff
- Heidrun Fischer
- Klaus Fischer
- Hand Spiering
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Licht
Requisite
Maske
Kostüme
Schnitt
Musik
Musik-Ausführung
Darsteller
- Eva Rückelmann
- Jochen Schober
- Hauptmann Peter Fuchs
- Leutnant Vera Arndt
- Ullrich Peters
- Paul Sternsdorff
- Inge Sternsdorff
- Heidrun Fischer
- Klaus Fischer
- Hand Spiering
- Ernst Schuster
- Kohlenhändler
- Studentin Gerti
- Gertis Freundin
- Kriminalbeamter
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- Berlin/DDR
Länge:
2465 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 01.10.1978, DDR-TV
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Schuldig
Fassungen
Original
Länge:
2465 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 01.10.1978, DDR-TV
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Als die Drei die völlig verwahrloste, ja verwüstete Wohnung betreten, finden sie in der Küche den bereits mumifizierten Leichnam Schobers vor und alarmieren die Polizei. Nicht ohne zuvor alle Fenster geöffnet zu haben: offenbar schon seit Wochen strömt Gas aus dem Herd, nur die mehrfache Lüftung des Altbaus hat eine Explosion verhindert. Sodass selbst unmittelbare Nachbarn wie die Studentin Gerti, eine Rentnerin (Gertrud Brendler) sowie der Ingenieur Ernst Schuster nichts mitbekommen haben. Alles deutet auf Selbstmord hin, darunter auch der Hinweis auf einen freilich nicht auffindbaren Abschiedsbrief. Der Leutnant der Kriminaltechnik (Hans Klima) weist allerdings auf Spuren einer tätlichen Auseinandersetzung in der Wohnung hin.
Sodass der gerade vom Oberleutnant zum Hauptmann beförderte Peter Fuchs von einem Mord ausgehen muss, zumal auch die Rechtsmedizin eine Hirnblutung in Folge eines Schädelbruchs als Todesursache festgestellt hat. Abwechselnd zum Fortschritt der Ermittlungen, die durch private Probleme Leutnant Vera Arndts nicht gerade befördert werden, werden rückblickend das Leben Schobers und seine Verbindungen zum immer größer werdenden Kreis Verdächtiger durchleuchtet. Vom Rangiermeister zum Aushilfsträger beim Kohlenhändler: Nicht nur der Alkohol war Schuld am rasanten sozialen Abstieg Schobers, sondern auch der schlechte Einfluss seines Freundes Hans Spiering und dessen anspruchsvoller Gattin (Ssanije Torka), die als Hehlerin für gestohlene (West-) Waren fungierte.
Nur kurzzeitig gab ihm die Kneipenbekanntschaft mit der einsamen Eva Halt: die gelernte Krankenschwester konnte der psychischen Belastung als Lehrausbilder (die Berufsbezeichnungen in der DDR waren generell männlich) in der Klinik nicht standhalten. Sie jobbt jetzt als Reinigungskraft im Büro Paul Sternsdorffs, der ihr mit Einverständnis seiner Frau und des kleinen Sohnes Bernd (Sören Biedermann) Asyl im Kinderzimmer gewährt. Nach einem „Familienrat“ ist Jochen Schober bereit, im Kabelwerk, seinem letzten Arbeitgeber, einen neuen beruflichen Anfang zu wagen, dem ein privater mit Eva folgen könnte. Doch der dortige Kaderleiter Vogelsang (Carl-Hermann Risse) schickt ihn wieder fort, was Hauptmann Peter Fuchs auf die Palme bringt. Denn auch die seinerzeitige fristlose Entlassung Schobers durch die Reichsbahn war nicht rechtens, wie ihm zwei Rangierer (Oswald Foerderer und Klausjürgen Steinmann) beim Verhör gestehen.
Zum individuellen kommt auch mehrfaches gesellschaftliches Versagen, wie Rolf Römer in für die Reihe „Polizeiruf 110“ ungewöhnlicher Offenheit zu Tage fördert: Eva Rickelmanns Odyssee durch die bürokratische „Wohnraumlenkung“ der Kommune ist nur ein Mosaiksteinchen in einem Bild des real existierenden Sozialismus, das den Zensoren nicht gefallen konnte. Der auch durch spektakuläre Kameraperspektiven (Rangierbahnhof) und einen offenherzigen Blick in das Privatleben der sonst so unterkühlten Kriminalistin Vera Arndt höchst ungewöhnliche Krimi „Schuldig“ ist dennoch am 1. Oktober 1978 im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt worden. Danach aber blieben für Rolf Römer die Studiotüren bei der Defa in Babelsberg und dem Fernsehen in Adlershof verschlossen: der Theater-Adaption „La Mandragola“ folgten für den profilierten Schauspieler („Jahrgang 45“) und Regisseur („Hostess“) bis zur Wende nur noch Sprecher-Rollen in Produktionen des Dresdener Trickfilm-Studios.
Pitt Herrmann