Schauplatz ist das in vier Sektoren geteilte Nachkriegsberlin. Die junge Ostberliner Schauspielerin Agnes heiratet den erfolgreichen Westberliner Schauspieler Jochen. Sehr bald spürt man, dass zwei Welten aufeinanderprallen und die junge Ehe auf eine schwere Belastungsprobe stellen. Agnes wirkt in einer Hörspielfassung von Anna Seghers "Das siebte Kreuz" beim Nordwestdeutschen Rundfunk mit, die nach ihrem Eindruck den Roman total verfälscht. Das ist nur eines von vielen Themen, die zu kontroversen und unversöhnlichen politischen Diskussionen führen. Agnes geht zurück nach Ostberlin. Zum Scheidungstermin vor Gericht – Jochen ist inzwischen arbeitslos geworden und sieht die Verhältnisse in Westberlin etwas kritischer – versöhnen sich beide.
Fotogalerie
Alle Fotos (5)Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Agnes Sailer
- Jochen Karsten
- Dr. Ulrich Plisch
- Carla
- Burmeister
- Möbius
- Lutz Frank
- Ernst Winkler
- Jonas
- Asttrid Kern
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Kamera
Optische Spezialeffekte
Standfotos
Bauten
Kostüme
Schnitt
Ton
Musik
Darsteller
- Agnes Sailer
- Jochen Karsten
- Dr. Ulrich Plisch
- Carla
- Burmeister
- Möbius
- Lutz Frank
- Ernst Winkler
- Jonas
- Asttrid Kern
- Otto Dulz
- Brigitte Dulz
- Felicitas Bach
- Hotelportier
- Standesbeamter
- Regisseur Hartmann
- Frau Hartmann
- Zeugin im Schwurgericht
- Staatsanwalt
- 1. Verteidiger
- Rita Strobel
- Gerichtsdiener
- Amerikaner in der "Möwe"
- BGL-Vorsitzende
- Junges Mädchen in der VVN-Gruppe
- Amerikanischer Regisseur
- Aufnahmeleiter
- Garderobiere
- 1. Schauspieler am Westend-Theater
- 2. Schauspieler am Westend-Theater
- 3. Schauspieler am Westend-Theater
- 1. Versammlungsteilnehmer
- 2. Versammlungsteilnehmer
- 3. Versammlungsteilnehmer
- Versammlungsteilnehmerin
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Erstverleih
Länge:
2824 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 18.01.1952, Berlin, Babylon, Defa-Filmtheater Kastanienallee
Titel
- Originaltitel (DD) Roman einer jungen Ehe
Fassungen
Original
Länge:
2824 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 18.01.1952, Berlin, Babylon, Defa-Filmtheater Kastanienallee
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
23.05.2020 | 12:32 Uhr
Heinz17herne
Heinz17herne
„Roman einer jungen Ehe“ stammt aus der Feder des aus dem nordamerikanischen Exil zurückgekehrten Schriftsteller Bodo Uhse sowie des Regisseurs Kurt Maetzig. Und Letzteres ist aufgrund seines Oeuvres („Das Kaninchen bin ich“) kaum zu glauben: zumeist recht plump agierende Schauspieler scheinen selbst nicht zu glauben, was ihnen die Autoren ins Drehbuch geschrieben haben. Vom Nazi-Autor Carl Zuckmayer über den Russenhasser Jean-Paul Sartre bis hin zum Revanchistenblatt „Tagesspiegel“: reinste Propaganda. Hüben das „Friedenslager“ der zum vollendeten Kommunismus strebenden Sozialisten, drüben die kulturlosen Kriegshetzer und kapitalistischen Blender.
„Angesichts all solchen Unrats im Westen Berlins“, schreibt Jan Gympel im „Berlin-Film-Katalog“ zur Aufführung in der Pankower Brotfabrik Anfang Februar 2019, „kann sich die junge, aufstrebende Actrice nur abwenden und dorthin gehen, wo das Wahre, Schöne, Gute herrscht: Im Osten, vor allem in der Stalinallee, wo sie vor Bauarbeitern der Prachtmeile eine Lobeshymne auf den ‚Vater der Werktätigen‘ deklamiert.“ Yvonne Merin, der auch aus Sicht zeitgenössischer DDR-Kritiker nicht allzu begabten Agnes-Darstellerin, ist 1951 mit Kurt Maetzig liiert gewesen, was diese Rollenbesetzung in ein anderes Licht rückt.
„Sagt, wie soll man Stalin danken? Wir gaben dieser Straße ihren Namen“ singt Agnes. Das schon unfreiwillig komische Aufbaupathos ist als Zeitdokument heute ebenso von Interesse wie die unmittelbaren Bezüge zum tatsächlichen Geschehen in den 1950er Jahren: die Schlüsselfiguren Burmeister, Möbius und Hartmann stehen für die Theatermacher Boleslaw Barlog und Wolfgang Langhoff sowie den Nazi-Filmregisseur Veit Harlan. Noch einmal Jan Gympel: „Nicht nur die kommunistischem Wunschdenken entsprungene Vorstellung, im Westen wäre nur Theater möglich, das der (längst auch vom Osten betriebenen) Wiederaufrüstung dient, erwies sich rasch als Unfug. Knapp anderthalb Jahre nach der Uraufführung zeigten auch und gerade die Bauarbeiter der Stalinallee am 16./17. Juni 1953, was sie von der SED-Herrschaft hielten.“
Pitt Herrmann
„Angesichts all solchen Unrats im Westen Berlins“, schreibt Jan Gympel im „Berlin-Film-Katalog“ zur Aufführung in der Pankower Brotfabrik Anfang Februar 2019, „kann sich die junge, aufstrebende Actrice nur abwenden und dorthin gehen, wo das Wahre, Schöne, Gute herrscht: Im Osten, vor allem in der Stalinallee, wo sie vor Bauarbeitern der Prachtmeile eine Lobeshymne auf den ‚Vater der Werktätigen‘ deklamiert.“ Yvonne Merin, der auch aus Sicht zeitgenössischer DDR-Kritiker nicht allzu begabten Agnes-Darstellerin, ist 1951 mit Kurt Maetzig liiert gewesen, was diese Rollenbesetzung in ein anderes Licht rückt.
„Sagt, wie soll man Stalin danken? Wir gaben dieser Straße ihren Namen“ singt Agnes. Das schon unfreiwillig komische Aufbaupathos ist als Zeitdokument heute ebenso von Interesse wie die unmittelbaren Bezüge zum tatsächlichen Geschehen in den 1950er Jahren: die Schlüsselfiguren Burmeister, Möbius und Hartmann stehen für die Theatermacher Boleslaw Barlog und Wolfgang Langhoff sowie den Nazi-Filmregisseur Veit Harlan. Noch einmal Jan Gympel: „Nicht nur die kommunistischem Wunschdenken entsprungene Vorstellung, im Westen wäre nur Theater möglich, das der (längst auch vom Osten betriebenen) Wiederaufrüstung dient, erwies sich rasch als Unfug. Knapp anderthalb Jahre nach der Uraufführung zeigten auch und gerade die Bauarbeiter der Stalinallee am 16./17. Juni 1953, was sie von der SED-Herrschaft hielten.“
Pitt Herrmann
- Anmelden oder Registieren, um Kommentare verfassen zu können
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
„Angesichts all solchen Unrats im Westen Berlins“, schreibt Jan Gympel im „Berlin-Film-Katalog“ zur Aufführung in der Pankower Brotfabrik Anfang Februar 2019, „kann sich die junge, aufstrebende Actrice nur abwenden und dorthin gehen, wo das Wahre, Schöne, Gute herrscht: Im Osten, vor allem in der Stalinallee, wo sie vor Bauarbeitern der Prachtmeile eine Lobeshymne auf den ‚Vater der Werktätigen‘ deklamiert.“ Yvonne Merin, der auch aus Sicht zeitgenössischer DDR-Kritiker nicht allzu begabten Agnes-Darstellerin, ist 1951 mit Kurt Maetzig liiert gewesen, was diese Rollenbesetzung in ein anderes Licht rückt.
„Sagt, wie soll man Stalin danken? Wir gaben dieser Straße ihren Namen“ singt Agnes. Das schon unfreiwillig komische Aufbaupathos ist als Zeitdokument heute ebenso von Interesse wie die unmittelbaren Bezüge zum tatsächlichen Geschehen in den 1950er Jahren: die Schlüsselfiguren Burmeister, Möbius und Hartmann stehen für die Theatermacher Boleslaw Barlog und Wolfgang Langhoff sowie den Nazi-Filmregisseur Veit Harlan. Noch einmal Jan Gympel: „Nicht nur die kommunistischem Wunschdenken entsprungene Vorstellung, im Westen wäre nur Theater möglich, das der (längst auch vom Osten betriebenen) Wiederaufrüstung dient, erwies sich rasch als Unfug. Knapp anderthalb Jahre nach der Uraufführung zeigten auch und gerade die Bauarbeiter der Stalinallee am 16./17. Juni 1953, was sie von der SED-Herrschaft hielten.“
Pitt Herrmann