Quax, der Bruchpilot

Deutschland 1941 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Bei einem Preisausschreiben gewinnt der kleine Angestellte Otto Groschenbügel, genannt Quax, eine kostenlose Ausbildung zum Sportflieger und über Nacht steigt er zur Berühmtheit seines Heimatörtchens Dünkelstätt auf. Jetzt hat Quax keine Wahl mehr, er muss den Kursus erfolgreich absolvieren, auch wenn man dem Aufschneider bei der ersten Besichtigung der Fliegerschule geraten hatte, den Gewinn verfallen zu lassen. Besonders geschickt stellt Quax sich zunächst nicht an, aber zum Glück gibt es da die nette Marianne, die dem "Bruchpiloten" gerne aus der Patsche hilft. Immer wieder entgeht er um Haaresbreite dem Rauswurf aus der Schule.

Aber auch die Zeit der Streiche hat mal ein Ende. Quax besinnt sich und wird mit der Zeit ein disziplinierter Flugkapitän. Damit beeindruckt er neben seinen Kameraden auch Marianne, so dass er am Ende der Schulung nicht nur Fluglehrer wird.

 

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Falk Schwarz
Rühmann eröffnet die Badesaison
„Lerne fliegen, ohne zu klagen“. - „Sie gehören nicht zu der stürmischen Front, die wir hier brauchen“ - Flugschüler Quax (Heinz Rühmann) ist perplex. Was will denn dieser halb-militärisch-grausame Fluglehrer-Bulli (Lothar Firmans)? Militärischen Drill, Abgabe der Persönlichkeit an der Garderobe? „Aber mit Komfort“. Der Ton macht die Musik. Das Nazireich war im Krieg, Flieger gehörten zur Elitetruppe. Wer da hinauf kam für Reich und Führer...“Wir müssen kämpfen für die Idee“! „Es gibt hier nur drei Prinzipien - Disziplin, Disziplin, Disziplin“. - Zunächst ist man ja geneigt, das arrogant-hochfahrende Nicht-Dabei-Sein-Wollen des Flugschülers Quax als noch halbwegs individuell hinzunehmen. Aber rasch beugt sich Quax. Aus dem unangepassten Jungen wird ein neuer Fluglehrer. So schnell geht das. Rühmann spielt mal wieder den kleinen Jungen, den übertriebenen Aufschneider, der Fliegerlatein von sich gibt, den die Menge anhimmelt (wieso?), schließlich den stotternden Liebhaber. Alles überzogen. Der Mann strahlte im Dritten Reich etwas Infantiles aus, was sich heute schlecht anschaut. Dies ist ein Nazifilm, in dem aus jungen Männern Soldaten gemacht werden: Drill, Abschalten des eigenen Willens, Einreihung. Das hat Regisseur Kurt Hoffmann widerstandslos inszeniert. Und dann singen sie da zweistimmig „Heimat, deine Sterne“ im Lokal. Hoffmanns halbherziger Heimatfilmhang? Einlullen des kritischen Verstandes? Da helfen keine walzertanzenden Flugzeuge, keine Filmtricks und auch keine kleine Ironie wie „Hiermit eröffne ich die Badesaison“ (nach der Bruchlandung). Dies ist keine Komödie, sondern ein fataler, der Nazi-Ideologie angepasster Film. „Seine Filme saßen immer voll auf der Nuss der Leute“ (Giller). Allerdings! War da noch was? Irgendwann hängt der zuverlässig-polternde Beppo Brem am Seil unter einem Heißluftballon. Und als sich der Ballon dem Wasser nähert, wird er bayrisch: „Himmiherrgottsakrament, damischer Hanswurst, trauriger, auffi saggi, auffi, du Depp, du trauriger“. Gemeint war Rühmann.

Credits

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Vorlage

Optische Spezialeffekte

Liedtexte

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 23.05.1941 - September 1941: Prien, Chiemsee
Länge:
2524 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 15.12.1941, B.56419, Jugendfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 16.12.1941, Hamburg, Ufa-Palast;
Aufführung (DE): 22.12.1941, Berlin, Capitol;
TV-Erstsendung (DE): 06.10.1968, ZDF

Titel

  • Originaltitel (DE) Quax, der Bruchpilot

Fassungen

Original

Länge:
2524 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 15.12.1941, B.56419, Jugendfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 16.12.1941, Hamburg, Ufa-Palast;
Aufführung (DE): 22.12.1941, Berlin, Capitol;
TV-Erstsendung (DE): 06.10.1968, ZDF

Digitalisierte Fassung

Länge:
92 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
1.0

Prüffassung

Länge:
5 Akte, 2464 m, 90 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.01.1984, 01659 [7. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 18.08.1950, 01659, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei