Inhalt
Panik-Rocker Udo Lindenberg wird nach einem Konzert entführt. Politische Extremisten, angeführt von dem machtgierigen Dr. K., wollen mit seiner Hilfe die Bundesregierung stürzen. Udos Manager beauftragt den coolen, aber erfolglosen Privatdetektiv Coolman, den Rockstar wieder herbeizuschaffen. Unterstützt von Udos drei schwergewichtigen Leibwächtern Felix, Klaus und Otto, geht Coolman auf Spurensuche in Hamburgs Subkultur. Tipps erhält er von seinem Freund, Geheimagent Lemmy Caution. Aber Udo kann sich selbst befreien, aus einem Hubschrauber springt er über dem Meer ab und wird auf einer Insel von der Nichte des Leuchtturmwärters aufgelesen. Von dort aus verbreitet er seine Friedensbotschaft, wird schließlich Bundeskanzler und schaltet alle Atomkraftwerke ab.
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Ist „Panische Zeiten“ dank einer Story, die nicht der Rede wert ist, und hanebüchenen Regiekünsten auch nicht geworden. Vom Filmverlag der Autoren am 17. April 1980 gestartet, lockte Udos Leinwand-Erstling rund 800.000 Zuschauer in die Kinos: „Das war damals für einen deutschen Film richtig gut“ befand der Regisseur fünfzehn Jahre später. Inzwischen waren mit „No Future – oder doch?“ (1981) und „Super“ (1983) zwei weitere Filme mit Udo Lindenberg in der Hauptrolle erschienen.
Politisch zur Sache kommt Udo Lindenberg erst im Gespräch mit Jessica Schellack für den ARD-Pressedienst anlässlich eines „Wilde Herzen“-Doppelabends zum 50. Geburtstag Udo Lindenbergs am 22. Mai 1996 zusammen mit dem von ihm selbst initiierten TV-Film „Blackjack“: „Damals, zur Bundestagswahl 1980, schickte sich der Kanzlerkandidat Strauß aus den Alpen an, nach Bonn zu rattern. Das wollte ich nun wirklich verhindern. Wir mussten einfach mit Phantasie Gegenbilder entwickeln, ein anderes, bunteres Deutschland. Das waren natürlich auch sehr naive Ansätze wie: Schafft doch das Militär erst einmal ab oder stellt sofort alle AKWs aus. Es ist aber auch ein Film, der aus einer völligen Unbefangenheit heraus entstanden ist, geprägt von absoluter Unkenntnis für die Filmemacherei: Die meisten, die mitspielen, sind meine Kumpels. Die haben natürlich rumgestammelt und den Stotterfix bekommen. Das Drehbuch wurde auch nie fertig, es wurde immer wieder neu umgeschrieben. Ein einziges Stück Chaos, aber dadurch hat der Film auch einen besonderen Charme. Und es ist ein Zeitdokument.“
Pitt Herrmann