Inhalt
Auf der Grundlage eines Dramas von Pierre Corneille drehen Straub & Huillet einen Film über Othon, der, um römischer Kaiser zu werden, seiner Braut entsagen und die Nichte des aktuellen Herrschers heiraten muss. Erzählt wird in meist statischen Anordnungen von ein, zwei, drei oder vier Menschen vor Szenerien aus dem Rom der Gegenwart samt Straßenlärm. Die Dialoge verzichten auf die üblichen Betonungen und werden zu einem Schwall, der Details ertrinken lässt und in dessen Kern sich dennoch das Thema Individuum und Gesellschaft abzeichnet. "Othon. Die Augen wollen sich nicht zu jeder Zeit schließen oder Vielleicht wird Rom sich eines Tages erlauben seinerseits zu wählen" ist ein Film der Diskrepanzen, die ästhetisch gefasst zwischen Leinwand und Zuschauer*in verhandelt werden: zwischen Sehen und Verstehen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Theater und Kino, der Politik und den Gefühlen.
Quelle: 70. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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