Inhalt
Realfilm nach der gleichnamigen Kinderbuchreihe und dem Animationsfilm aus dem Jahr 2004. Eigentlich ist die kleine Laura ein aufgewecktes, fröhliches Kind. Doch als sie mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Tommy umzieht, ist plötzlich alles anders. In der neuen Stadt fühlt sie sich fremd, und es fällt ihr schwer, Freunde zu finden. Als sie eines Abends von ihrem Fenster aus beobachtet, wie ein Stern vom Himmel fällt, eilt Laura nach draußen – und findet den kleinen Stern, der mit einer abgebrochenen Zacke hilflos am Boden liegt. Sie nimmt ihn mit nach Hause und verarztet die "Verletzung" mit einem Pflaster. Der Stern wird für sie zu einem Freund, mit dem sie eine Reihe traumhafter Abenteuer erlebt. Doch die gemeinsame Zeit ist begrenzt, denn der Stern kann auf der Erde nicht lange überleben und muss zurück zum Himmel. In dieser schwierigen Situation findet Laura in dem Nachbarjungen Max nicht nur einen tatkräftigen Helfer, sondern auch einen guten Freund.
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
In dem ganzen Umzugskisten-Chaos ist Tommys Spielzeugdackel auf Rädern verloren gegangen. Als Laura ihn beim Blick aus dem Fenster auf dem Bürgersteig entdeckt, ist der Nachbarsjunge Max gerade dabei, diesen zusammen mit Pizzakartons auf dem Kofferraum eines Autos zu parken. Als dieses überraschend losfährt, landet alles auf der Straße – und Tommy beklagt seinen pizzaverschmierten Liebling, dem auch noch ein Rad abhandengekommen ist. Laura scheint sich zu rächen, als sie auf der verschachtelten Dachterrasse, den skurrilen Flugzeug-Bus des Nachbarjungen betrachtend, dessen Segelflugzeug zertritt. Was unabsichtlich geschah, aber nicht gerade die Freundschaft zwischen beiden in etwa gleichaltrigen Kindern befördert.
Eines Nachts bemerkt Laura, wie ein helles Objekt, einen Schweif voller Sternenstaub hinter sich herziehend, im Stadtpark landet. Sie folgt dem Lichtschein und entdeckt einen Stern, dem durch den Absturz ein Zacken abgebrochen ist. Notdürftig verarztet mit einem Pflaster fühlt sich der Stern sauwohl in Lauras Kinderzimmer unter den plötzlich lebendig gewordenen Kuscheltieren. Laura nimmt ihren Schützling sogar, in der Tasche versteckt, mit in die Schule und kann plötzlich Hindernisse wie den gerade das Treppenhaus putzenden Hausmeister auf magische Weise überwinden.
Der Stern hilft ihr auch, das Opernhaus zu finden, nachdem sie sich in der neuen Umgebung hoffnungslos verlaufen hat: Laura trägt ihrer Mutter den daheim vergessenen Glücks-Cellobogen nach und erlebt anschließend im Theaterfundus ihr blaues Wunder mit den Gestirnen des (Bühnen-) Himmels. Plötzlich will Laura gar nicht mehr zurück: erstens ist es in der großen Stadt viel spannender, zweitens hat sie im coolen Max einen tollen Freund gefunden. Und drittens hat sie gelernt, loszulassen: der Stern hat bald Heimweh und kehrt schließlich in den glitzernden Nachthimmel zurück…
Mit dem Kinderbuch „Lauras Stern“ begründete Klaus Baumgart 1996 ein ganzes Universum, zu dem neben der Buchreihe ein Animationsfilm von Thilo Graf Rothkirch und Maya Gräfin Rothkirch aus dem Jahr 2004 und inzwischen auch eine animierte TV-Serie gehören. Nun kommt diese zauberhafte Geschichte über Freundschaft, Fürsorge und Vertrauen zum ersten Mal als Realfilm in die Kinos – als bewusst zurückhaltend erzähltes Abenteuer für die allerkleinsten Besucher ab drei Jahren. Claudia Seibel und Klaus Baumgart haben es stark an den Animationsfilm angelehnt einschließlich der Melodien des Oscar-Preisträgers Hans Zimmer. Binnen 41 Drehtagen im Herbst 2019 standen mit Emilia Kowalski, Jonas May und Michael Johann Koch drei großartige Leinwand-Debütanten vor der Kamera. Joya Thome, die Tochter des Filmemachers Rudolf Thome, die 2017 mit „Königin von Niendorf“ erfolgreich debütierte, ist ein sehr poetischer, behutsam auf das ganz junge Publikum Rücksicht nehmender Film über eine innige Freundschaft gelungen, der sich nicht vor dem schwierigen Thema des notwendigen Abschiednehmens drückt.
Pitt Herrmann