Inhalt
Dokumentarfilm über die Tour de France. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums 2003 beobachtete der Filmemacher Pepe Danquart die Geschehnisse vor und hinter den Kulissen des berühmten Radrennens.
Dabei fängt er nicht nur die Magie des Rennens sowie die Anstrengungen, Ängste und Schwächen der Sportler ein, sondern zeigt auch die riesige Medienmaschinerie, die hinter dem groß angelegten Sportereignis steckt.
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
„Höllentour“ ist eine Innenansicht der „Tour“ vom Prolog bis zur Ankunft in Paris, denn Danquart und sein Team, darunter die Kameraleute Michael Hammon, Thomas Plenert und Wolfgang Thaler, wählen bewusst die Perspektive einer der teilnehmenden Mannschaften, des deutschen Team Telekom. Und das unter dem spezifischen Augenmerk des Leidens zweier seit vielen Jahren und unzähligen Schlachten eng miteinander befreundeter „Sträflinge der Landstraße“, wie die Radrennfahrer auch genannt werden: Erik Zabel und Rolf Aldag. „Höllentour“ verfolgt die beiden Leidensgenossen bis auf die Massagebank und ins gemeinsam geteilte Zimmer.
Aber der gut zweistündige Film will – und leistet - mehr. Die Spitze, die Gewinner sind via Fernsehen auf der ganzen Welt zu verfolgen, nicht aber die „Wasserträger“, also jene Fahrer, die denen helfen, die gewinnen müssen. Die Geschundenen am Ende der Etappe – ohne sichtbaren Erfolg. Die Erschöpften, die Gestürzten. Niemand bemerkt die Tränen eines Ausgeschiedenen im Dunkel des „Besenwagens“, dem trostlosesten Fahrzeug der Tour.
Gerade ihnen widmet Pepe Danquart sein besonderes Interesse. Daneben wird, passend zum einhundertjährigen Jubiläumsjahr, das 2003 gefeiert werden konnte, die Entstehung und die Geschichte der Tour de France erzählt, der gigantische Organisationsaufwand, werden die radsportverrückten Zuschauer am Rande der Strecke und vor den Bildschirmen ebenso miteinbezogen wie die mediale Schlacht um dieses längste und schwerste Radrennen der Welt. So entstehen noch einmal die dramatischsten Momente der „Tour der Leiden“ fast wie neu. Nach dem Kinostart am 10. Juni 2004 erfolgte die TV-Erstausstrahlung am 26. Juni 2005 auf Arte.
Pepe Danquart im NFP-Presseheft: „Dieses riesige Ereignis ist ja auch eine Passionsgeschichte vieler Einzelner. Das wollte ich mit der Erzählhaltung des Kinos umsetzen, weniger bunt als in Sport-Reportagen, dramatisch, wie aus einer Innensicht heraus. Wir waren zwanzig Leute, aufgeteilt in drei Teams. Bei den Szenen mit Rolf Aldag und Erik Zabel waren wir aber immer nur zu zweit. Immer derselbe Kameramann und ich selbst mit Mikro. Gespräche nur, wenn sie sich ergeben. Kein zusätzliches Licht. Irgendwann haben sie sich gar nicht mehr darum gekümmert, ob wir nur miteinander gesprochen haben, oder ob die Kamera gelaufen ist.“
Pitt Herrmann