Inhalt
Während eines Ausflugs in die Großstadt wird einem naiven Provinzler die Brieftasche gestohlen. Da sich darin sämtliche persönlichen Unterlagen des Mannes befanden, ist er durch die Tat nicht nur seines Geldes, sondern auch seiner Identität beraubt. Bei dem Dieb handelt es sich um einen überaus gerissenen Urkundenfälscher und Heiratsschwindler, der die Papiere nach "bestem Wissen" missbraucht, um einige krumme Geschäfte abzuwickeln. Als ein Haftbefehl erlassen wird, gehen kurz darauf beide Männer, der Unschuldige und der Schuldige, der Justiz ins Netz. Für das Opfer wird die Suche nach seiner Identität zu einem absurden Gang durch die Instanzen des Behördenapparats, bei dem jeder neue Beamte nur noch mehr Verwirrung zu stiften scheint.
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Kein Wunder, dass der Anfang 1945 fertiggestellte Film nicht mehr in die Kinos kam. Einen schriftlichen Beleg für das Zensur-Verbot im März 1945 gibt es freilich bisher nicht, wie Ralf Schenk, langjähriger Defa-Vorstand und Kurator der Reihe „Überläufer“ im Zeughauskino Berlin, bei einer Vorführung im September 2020 bekundete. Auch für Wolfgang Staudte galt das Material nach Kriegsende als verschollen, weshalb er 1947 mit fast identischer Besetzung das Defa-Remake „Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B.“ drehte. Nach dem Fund von 56 Rollen Bild und 23 Rollen Ton nach der Wende im Bundesarchiv, darunter ein geschnittenes und abgemischtes Tonnegativ, gab sich der Filmhistoriker Holger Theuerkauf 1995 der Sisyphusarbeit hin, die unvollständige Bild- der komplett vorhandenen Tonfassung anzupassen. Der nunmehr 82-minütige Film, in dem Standbilder fehlendes Bewegtmaterial ersetzen, ist als einer der letzten „Überläufer“ am 21. Juni 1996 im Berliner Zeughauskino uraufgeführt worden.
Pitt Herrmann