Der eiserne Gustav

BR Deutschland 1958 Spielfilm

Inhalt

Der strenge und verschlossene Gustav Hartmann, genannt "der eiserne Gustav", ist der letzte Berliner Droschkenkutscher. Ende der 1920er Jahre ist seine Zeit vorbei, da Pferde-Droschken durch Automobil-Taxis ersetzt werden. Ihm droht Verarmung. Seine Familie will ihn entmündigen lassen. Da macht er sich auf zu einer letzten großen Fahrt, die ihn von Berlin nach Paris und zurück führt. Ein Reporter mit dem Riecher für eine große Story begleitet ihn, Gustav wird berühmt, kehrt im Triumphzug nach Berlin zurück und, ein sanfterer und zugänglicher Mensch geworden, versöhnt sich mit seiner Familie. 

Weitere Stoffverfilmung:
"Der eiserne Gustav" (TV-Miniserie), 1978/1979, Wolfgang Staudte.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Der Mann, der die Zukunft nicht wollte
Es ist eher die Ausnahme, dass ein Drehbuchautor sich entscheidet, seine eigenen Texte zu inszenieren. Georg Hurdalek, ein Schwergewicht unter den Autoren der fünfziger Jahre („Des Teufels General“, „Rosen für den Staatsanwalt“), hatte sich schon zweimal als Regisseur erprobt. Dies ist der dritte (und letzte) Versuch. Den ersten Sequenzen des Films ist sehr genau anzumerken, wie meisterhaft Hurdalek Szenen und Dialoge zu schreiben weiss - wenn seine Regie auch etwas hölzern wirkt. Es geht um den starrköpfigen Droschkenkutscher Gustav Hartmann (Heinz Rühmann), der in den 20er Jahren in Berlin die Zeichen der Zeit nicht erkennen kann. Ein Pferd gegen die Automobile? Sein Freund Paulchen Klinke (anrührend bescheiden: Ludwig Linkmann), der sich mit altmodischem Bänkelgesang durchschlägt, versucht ihm klar zu machen, dass es so nicht weitergehen kann. Doch Gustav steht noch Schlimmeres bevor: seine Familie wendet sich gegen ihn (fies unsympathisch, doch brillant gespielt: Ernst Schröder als Schwiegersohn), selbst seine Frau (grau und sprachlos: Lucie Mannheim) stimmt schließlich zu, ihren Gustav, den die Familie über dem Pferdestall schlafen lässt, entmündigen zu lassen. Da büchst Gustav aus und die Geschichte mit der Fahrt nach Paris und dem etwas dürftigen Ruhm, den er sich durch dieses Abenteuer erwirbt, nimmt ihren Lauf. - Hurdalek versichert sich dabei des besonderen Talents von Heinz Rühmann, der eben nie nur äußerlich komisch ist, sondern immer den tragisch-menschlichen Untergrund mit spielt. In diesen ersten Szenen gibt Rühmann einem Mann das Gesicht, der nicht mehr mithalten kann und zum alten Eisen gehören soll, was eine Welle der Empathie bei dem Zuschauer auslöst. Ist der Film „sentimental“? Wer dieses Wort mit „Empfindsamkeit“ übersetzt und damit die innerseelischen Regungen und Stimmungen meint - der wird Rühmanns Leistung in diesem ersten Drittel des Films mehr als gerecht.

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Schnitt

Choreografie

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • Atelier Berlin-Tempelhof, Berlin/West, Paris, Köln und Umgebung
Länge:
2779 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 04.12.1958, 18567, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 15.11.1969, ZDF

Titel

  • Originaltitel (DE) Der eiserne Gustav

Fassungen

Original

Länge:
2779 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 04.12.1958, 18567, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 15.11.1969, ZDF