Inhalt
Der junge Soldat hat einen Schatz gefunden. Und dazu ein altes Feuerzeug. Das Geld gibt er mit vollen Händen aus, bis die Kasse wieder leer ist. Da zündet er sich traurig ein Pfeifchen an. Und plötzlich stehen drei große Hunde vor ihm.
Quelle: Kinderfilm online
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Unten findet er einen von Fackeln erleuchteten Stollen, der auf drei Türen zuführt. Hinter jeder verbirgt sich jeweils ein großer Hund, der eine Kiste mit Münzen aus Kupfer, Silber und Gold bewacht. Der Soldat stopft sich sämtliche Taschen voll und nimmt auch noch im letzten Augenblick das alte Feuerzeug an sich. Das er der Hexe, die plötzlich neue Forderungen stellt, aber nicht aushändigt. Woraufhin sich die hässliche Alte in eine Schlange verwandelt, welcher der Soldat beherzt den Kopf abschlägt. Nun ist er so reich, wie er es sich nicht in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hätte. Als er in die Stadt kommt, trifft er als erstes auf Hans. Der Junge würde gerne beim Hofschuhmachermeister in die Lehre gehen, doch der eitle Mann verlangt zehn Gulden Lehrgeld. Beim Schuhmachermeister Anton Schaft müsste er dagegen nur drei Gulden zahlen, aber selbst die kann Hans nicht aufbringen. Weshalb der steinreiche, aber immer noch wie ein abgerissener Bettler aussehende Soldat einspringt und Schaft sogar zehn Gulden zahlt. Auf dem Marktplatz beschenkt er zunächst die ganze Jugend des Ortes mit Zuckerwaren und Spielzeug, bevor er einem alten Mütterchen zu reichlich frischem Gemüse und einer fröhlichen Kinderschar, die ihr den schweren Korb nach Hause trägt, verhilft.
Der Soldat logiert sich im ersten Haus am Platze, dem Gasthof „Zum goldenen Schwan“, ein. Wo sich der Wirt zunächst indigniert zeigt ob des nicht gerade Vertrauen erweckenden äußeren Erscheinungsbildes des neuen Gastes. Der lässt sich jedoch rasch von Schneidermeister Zwirn und Schuhmachermeister Schaft neu einkleiden, sodass auch die drei gepuderten Lackaffen, die täglich im „Goldenen Schwan“ zum Kartenspielen zusammenkommen, artig Männchen machen: Der Eitle, der Dicke und der Geizige lassen sich fortan vom reichlich naiven Soldaten aushalten. Ja, sie nehmen ihn geradezu aus, sodass es selbst dem Wirt zu viel wird, obwohl er natürlich auch von der Freigiebigkeit des Neureichen profitiert.
Alle im Ort sprechen von der schönen Prinzessin, die von ihren Eltern im Schloss wie eine Gefangene gehalten wird, weil ihr einst prophezeit worden ist, dass sie einen einfachen Soldaten heiratet. Sie soll vielmehr einen stolzen Prinzen aus dem Nachbarreich ehelichen. Ein erster Versuch, aufs Schloss zu kommen, scheitert, zumal dem Soldaten das Geld ausgegangen ist. Der Schusterlehrling Hans versorgt seinen Wohltäter mit Essen und Trinken, bis dieser den Trick mit dem Feuerzeug der Hexe herausgefunden hat: durch einfaches bis dreifaches Zünden kann er die dienstbaren Hunde herbeizaubern, welche ihm jeden Wunsch erfüllen – bis hin zur schlafenden Prinzessin in seiner Dachkammer des Gasthofes. Ein zweiter Versuch, sich der schönen Prinzessin zu nähern, führt den Soldaten bis in ihr Gemach. Aber deren Kammerfrau wacht auf und schlägt Alarm. Der Soldat wird ins Gefängnis gesteckt und soll am nächsten Tag hängen. Der Galgen ist gezimmert, das Volk auf den Beinen – und der Soldat hat das Feuerzeug im Gasthaus vergessen. Wie gut, dass er sich auf den treuen Hans verlassen kann...
Siegfried Hartmann hat „Das Feuerzeug“ nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen als spannende Abenteuergeschichte in Szene gesetzt, in der mit Ausnahme der schönen Prinzessin alle Adligen dumm und alle Abkömmlinge großbürgerlicher Väter eitle Nichtsnutze sind, auf die sich der Soldat im Zweifelsfalle nicht verlassen kann. Nur der Schusterjunge Hans ist ihm treu ergeben und riskiert am Ende nicht wenig, damit sich der schon unterm Galgenbaum stehende Soldat sein letztes Pfeifchen Tabak anzünden kann. Am guten Ende sind die Blaublüter und ihre Speichellecker vom Marktplatz vertrieben und der Soldat hält „seine“ Prinzessin unter dem Jubel des einfachen, besser: des arbeitenden Volkes endlich im Arm. Und für das Land, in dem ein solches Märchen am 18. April 1959 in die Lichtspielhäuser kam, beginnt eine glückliche Zeit.
Pitt Herrmann