Fotogalerie
Alle Fotos (4)Biografie
Burhan Qurbani, geboren am 15. November 1980 in Erkelenz als Sohn afghanischer Emigranten, sammelte nach dem Abitur erste Erfahrungen im Medienbereich: Er arbeitete als Redaktionsassistent bei der Frauenzeitschrift "Elle" in Stuttgart, als Regieassistent am Stuttgarter Staatstheater und als Kameraassistent bei der Stuttgarter Filmproduktionsfirma teamWerk.
Ab 2002 studierte er Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sein Kurzfilm "Illusion" (2007), über eine Berliner Fahrkarten-Kontrolleurin, die ihren Job verliert, erhielt den Deutschen Kamerapreis, den Jurypreis der Hamburgischen Kulturstiftung beim Hamburger Kurzfilmfestival sowie den Kurzfilmpreis der Deutschen Filmkritik auf dem Filmfest Dresden.
Qurbanis abendfüllender Abschlussfilm "Shahada" feierte 2010 im Wettbewerb der Berlinale Premiere. In drei Episoden erzählt er das Drama von jungen Muslimen in Berlin, deren Werte und deren Glaube durch äußere Umstände und persönliche Empfindungen ins Wanken geraten. Auf der Berlinale wurde "Shahada" mit dem Gilde-Preis der deutschen Filmkunsttheater ausgezeichnet. Weitere internationale Festivalpreise folgten. Darüber hinaus erhielt der Film unter anderem den Hessischen Filmpreis 2010 als Bester Spielfilm, den Studio Hamburg Nachwuchspreis für Produktion und Drehbuch sowie den Filmkunstpreis beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen. Ebenfalls 2010 dreht Qurbani das Segment "Krieger ohne Feind" für die Dokumentationsreihe "20x Brandenburg" (TV).
Viel Beachtung und überaus positive Kritiken erhielt auch Burhan Qurbanis zweiter langer Spielfilm "Wir sind jung. Wir sind stark." (2014). Darin schildert er die Chronik der Brandanschläge auf ein Asylbewerberheim in Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992. Der Film eröffnete die Hofer Filmtage 2014, wo er mit dem Bild-Kunst Förderpreis für das Beste Kostümbild und das Bestes Szenenbild ausgezeichnet wurde. Im Januar 2015 startete "Wir sind jung. Wir sind stark." in den deutschen Kinos. Beim Bayerischen Filmpreis 2015 wurde Qurbani mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet; beim Deutschen Filmpreis 2015 erhielt "Wir sind jung. Wir sind stark." Nominierungen in den Kategorien Bester Spielfilm und Beste Kamera; Joel Basman gewann den Preis für den Besten Nebendarsteller.
Im Mai 2018 begann Burhan Qurbani mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten Film: einer modernen Adaption von Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz" aus dem Jahr 1929 – in Qurbanis Version mit einem Geflüchteten im heutigen Berlin als Hauptfigur. Auf der Berlinale 2020 feierte das Werk seine umjubelte Premiere, kurz darauf erhielt es elf Nominierungen für den Deutschen Filmpreis, darunter für die Beste Regie und das Beste Drehbuch (Burhan Qurbani und Martin Behnke). Am Ende gewann der Film fünf Lolas, als Bester Film (Silber), für die Beste männliche Nebenrolle (Albrecht Schuch), die Beste Kamera / Bildgestaltung (Yoshi Heimrath), die Beste Filmmusik (Dascha Dauenhauer) und das Beste Szenenbild (Silke Buhr). Der reguläre Kinostart war für April 2020 geplant, erfolgte auf Grund der Corona-Pandemie jedoch erst im August dieses Jahres.