Pappa ante portas

Deutschland 1990/1991 Spielfilm

Inhalt

Loriots zweiter Kinofilm: Heinrich Lohse, Abteilungsleiter der Deutschen Rohrwerke, beendet sein mit preußischer Präzision geführtes Berufsleben, um die freigesetzten Organisationskapazitäten nun ganz dem familiären Haushalt zu widmen. Gattin Renate allerdings zeigt sich wenig erfreut, und tatsächlich sind mehrere Paletten Senf zwar kostengünstig, doch für einen Dreipersonen-Haushalt wenig zweckmäßig. Es folgt heiteres Chaos im Lohseschen Heim – qua abonnierten Wurzelbürsten, Einzelgesprächen mit den Zeugen Jehovas sowie einem Filmteam, dass mit nachhaltigen Konsequenzen das Einfamilienhaus besetzt. Zwischen Renate und Heinrich Lohse droht der Rosenkrieg auszubrechen, und dann naht auch noch der 80. Geburtstag der Schwiegermutter.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Dösen statt Schaffen
Wo bleiben sie denn die pensionierten Männer, wenn plötzlich der Berufsalltag vorbei ist und Dösen statt Schaffen angesagt ist? Diese Frage lässt sich tragisch angehen („Die Unverbesserlichen“) oder ironisch. Heinrich Lohse (Loriot) überrascht seine Frau am hellen Vormittag in der eigenen Wohnung. „Mein Gott, hast du mich erschreckt“ Er: „Ich wohne hier“. Sie: „Aber doch nicht jetzt um diese Zeit!“ Da rückt er mit der Sprache heraus: ich bin pensioniert. Er geht einkaufen. In dem Tante-Emma-Laden tritt er auf wie bei einem Industrie-Großauftrag: „Mein Name ist Lohse. Ich möchte hier einkaufen“. Alle schauen verwundert, keiner kümmert sich. Zuhause wartet ein Köter, der niemals so will, wie Heinrich wohl möchte und ein Sohn (herrlich unengagiert Gerrit Schmidt-Foß), den die ständige Anwesenheit des Herrn Papa total cool lässt. Richtig komisch wird es, als Herr Lohse auf Frau Kleinert trifft (vergnüglich abwartend Inge Wolffberg). Er weist sie ein, obwohl er es ja ist, der von Hausarbeit keine Ahnung hat. „Wir müssen das Ganze systematisch angehen“. Mit dieser Zugehfrau trinkt er alsbald am hellichten Vormittag Likör. Schließlich fragt er: „Wer putzt eigentlich bei Ihnen?“ Später werden sie sich einig, dass Männer und Frauen nicht zusammen passen. Darauf Frau Lohse: „Sagt mir nur Bescheid, wenn ihr heiraten wollt“. Komischer Höhepunkt des Films ist die Dichterlesung. Loriot ist nicht nur Zuschauer, er ist auch der Dichter. In schwarzer knarzender Lederjacke, von Frau Lohse als der „größte lebendste Dichter“ vorgestellt, zelebriert er nun sich und sein Werk (vermutlich hat Loriot mal Peter Handke zugeschaut). Als der Dichter gerade das erste tiefsinnige Gedicht vorlesen will, bekommt er einen Schluckauf. Wie peinlich! Wie stellt man ihn ab? Herr Lohse, im Publikum, fragt: „Was haben Sie gestern gegessen“?. Antwort: „Gedünsteten Kohlrabi mit Fischstäbchen und Remouladensoße“. Da klappt es. Der Schluckauf ist weg. Er beginnt. „Krawehl, Krawehl, taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst, Krawehl, Krawehl“. Lohse Im Publikum kriegt Schluckauf. Ein Kultfilm!

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Standfotos

Kamera Sonstiges

Ausstattung

Kostüme

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton-Assistenz

Mischung

Musikalische Leitung

Darsteller

Produzent

Co-Produzent

Aufnahmeleitung

Länge:
2452 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby Stereo
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.02.1991, 65328, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.02.1991, Potsdam, Thalia;
TV-Erstsendung (DE): 07.08.1993, Premiere

Titel

  • Originaltitel (DE) Pappa ante portas

Fassungen

Original

Länge:
2452 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby Stereo
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.02.1991, 65328, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.02.1991, Potsdam, Thalia;
TV-Erstsendung (DE): 07.08.1993, Premiere