Pappa ante portas
filmportal.de TV-Tipp zu "Pappa ante portas"
Am 12. November 2008 ist Vico von Bülow, besser bekannt als Loriot, 85 Jahre alt geworden. 17 Jahre zuvor, im Jahr 1991, hatte er mit der Komödie "Pappa ante portas" seinen zweiten Kinofilm vorgelegt – da war er auch schon 68. Von seiner erfrischenden Leichtfüßigkeit hat der Film gleichwohl bis heute nichts verloren. "Pappa ante portas" ist längst einer der großen Klassiker des deutschen Komödienkinos.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Heinrich Lohse (Loriot), seines Zeichens Vorstandsmitglied bei der Firma Deutsche Röhren AG. Nachdem der ebenso pedantische wie weltfremde Manager aus Rabattdenken soviel Schreibmaschinenpapier bestellt, dass es für 40 Jahre ausreichen würde, schickt man ihn in den Vorruhestand. Keine Frage, dass das selbst ernannte Organisationstalent seiner Frau Renate (Evelyn Hamann) im Haushalt behilflich sein will – wobei der Frührentner leider genauso vorgeht, wie in seiner Firma: so bestellt Heinrich Dutzende Gläser Senf, um einen besseren Rabatt zu erhalten. Völlig entnervt kann Renate ihren Gatten schließlich überzeugen, die Haushaltsführung ihr allein zu überlassen. Allerdings findet der linkische Heinrich jede Menge anderer Wege, um seine Frau an den Rand es Wahnsinns zu treiben – ohne es zu wollen, natürlich.
Mit der für Loriot typischen Mischung aus überspitzt inszenierten Alltagssituationen, beißender Satire und liebevoller Charakterzeichnung ist "Pappa ante portas" eine hinreißende Komödie über einen schrulligen Frührentner. Einmal mehr beweist Loriot sein feines Gespür für die aberwitzigen Momente, die in vermeintlich "normalen" Handlungen lauern. Neben Loriot selbst, der hier in einer echten Paraderolle zu sehen ist, brilliert vor allem seine langjährige Sketch-Partnerin Evelyn Hamann als entnervte Ehefrau.