Ein spannungsgeladener Spielfilm von einem Oscar®-nominierten Regisseur auf der Piazza Grande, ein sensibler Film über das Leben als einen Raum des Möglichen im Wettbewerb und eine breite Auswahl an deutschen Produktionen in einer Vielzahl an Sektionen. Auch 2019 ist ein starkes Jahr in Locarno.
Insgesamt sind 27 deutsche Filme und Koproduktionen beim 72. Locarno Festival (7. – 17. August 2019) programmiert. Dies wurde in der heutigen Pressekonferenz bekanntgegeben.
Mit seinem Thriller "7500" (augenschein Filmproduktion) wird Patrick Vollrath das Locarno-Publikum auf der Piazza Grande in seinen Bann ziehen. Die deutsch-österreichische Koproduktion über eine Flugzeugentführung feiert im beeindruckenden Freilichtkino mit bis zu 8.000 Sitzplätzen seine Weltpremiere.
Ulrich Köhler und Henner Winckler gehen mit ihrem Film "Das freiwillige Jahr" (Sutor Kolonko) ins Rennen um den Goldenen Leoparden im internationalen Wettbewerb Concorso Internazionale. Jette ist auf dem Weg zum Flughafen, um ein freiwilliges soziales Jahr in Mittelamerika anzutreten. Ihr Vater Urs will, dass sie ein freies, selbstbestimmtes Leben führt und nicht wie er in der westdeutschen Provinz hängen bleibt. Doch Jette ist zerrissen zwischen ihrer Jugendliebe Mario und den Erwartungen ihres Vaters. Sie kann der Frage, was sie selbst will, nicht länger ausweichen. Ein Film über die Unmöglichkeit das Glück zu erzwingen.
Der Dokumentarfilm "Space Dogs" (DE/AT, IT WORKS! Medien) von Elsa Kremser und Levin Peter läuft in der Sektion Concorso Cineasti del Presente. Der Film folgt den Spuren von Laika, einer streunenden russischen Hündin, die als erstes Lebewesen ins All geschickt wurde. Einer Legende nach kehrte sie als Geist zur Erde zurück und streift seither durch die Straßen von Moskau. Aus Perspektive von Hunden gedreht, begleitet "Space Dogs" die Abenteuer ihrer Nachfahren: zweier Straßenhunde im heutigen Moskau.
"Black Sun", über einen Sohn, der nach dem Tod des Vaters nach Hause zurückkehrt, drehte Arda Çiltepe an der HFBK Hamburg. Der Film läuft in der Sektion Pardi di domani: Concorso internazionale. Anna Sofie Hartmanns Film "Giraffe" (DE/DK, Komplizen Film) über einen Tunnelbau der Dänemark und Deutschland verbinden soll - dabei begegnen sich Menschen, dann trennen sich ihre Wege wieder, wird im Programm Fuori Concorso gezeigt. Die Semaine de la Critique featured drei Dokumentarfilme: "Another Reality" (DE/CH, elemag pictures, IT'S US Media, 27 Kilometer Entertainment) von Noël Dernesch & Olli Waldhauer, über deutschen Großstadtalltag in der Parallelgesellschaft illegaler Familienclans, "Lovemobil" von Elke Margarete Lehrenkrauss, über die in der niedersächsischen Provinz zum Landschaftsbild gehörenden Wohnmobile von Prostituierten sowie "Murghab" von Martin Saxer, Daler Kaziev & Marlen Elders (LMU München) über die tadschikische Stadt Murghab und die Kreativität und das Durchhaltevermögen der Bewohner in dieser rauhen Bergstadt.
Mit Berlinale-Gewinnerin Angela Schanelec (in der Jury des Concorso internazionale) und Filmkritiker Frédéric Jaeger (in der Jury First Feature) sind zudem gleich zwei Vertreter der deutschen Filmwelt in den Locarno-Jurys vertreten.
Neben dem 20-jährigen Firmenjubiläum hat die deutsche Produktionsfirma Komplizen Film in Locarno noch einen weiteren Grund zu feiern: Die Produzenten werden vom Festival mit dem Premio Raimondo Rezzonico, dem Best Independent Producer Award, 2019 ausgezeichnet.
Maren Ade, Janine Jackowski und Jonas Dornbach erhalten die Auszeichnung auf der Piazza Grande am Donnerstag, den 8 August. Eine Auswahl von Filmen, die Komplizen Film produziert hat, wird die Verleihung ergänzen. Außerdem kann das Festivalpublikum am Freitag den 9. August im Spazio Cinema an einem Gespräch mit den Preisträgern teilnehmen.
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Quelle: www.german-films.de