Wie seine Agentin am Freitag mitteilte, ist der Schauspieler Andreas Schmidt am Donnerstag, den 28. September 2017 in Berlin gestorben. Er wurde 53 Jahre alt.
1963 in Heggen (Sauerland) geboren, wandte sich Schmidt nach seinem Studium zuerst dem Theater zu, wo er nicht nur auf der Bühne sondern auch als Regisseur erfolgreich war.
Auf der Kinoleinwand erschien er zum ersten Mal 1987 in der Krimikomödie "Peng! Du bist tot!". Bekannter wurde er jedoch erst durch seine markanten Rollen in Filmen des Regisseurs Eoin Moore, "plus-minus Null" (1998), "Conamara" (2000) und "Pigs Will Fly" (2002). In letzterem verkörperte er einen unauffälligen Polizisten, der aus Eifersucht immer wieder seine Frau zusammenschlägt und erhielt dafür eine Nominierung als Bester Hauptdarsteller beim Deutschen Filmpreis.
Schmidts bekannteste Rolle ist sicherlich die des LKW-Fahrers Ronald, der das traute Dasein zweier Freundinnen im Berliner Osten durcheinander bringt, in Andreas Dresens Kinohit "Sommer vorm Balkon" (2006). Seine Darstellung, auch von der Kritik hochgelobt, brachte dem Schauspieler mit dem einprägsamen Gesicht eine weitere Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein.
2006 gehörte Schmidt außerdem zum Ensemble von Stefan Ruzowitzkys KZ-Drama "Die Fälscher", das 2008 mit einem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde.
Schmidt war auch häufig in Fernsehfilmen zu sehen. So z.B. in Eric Friedlers Dokudrama "Aghet – Ein Völkermord" (2010), in der Tragikomödie "Ein guter Sommer" (2011), dem DDR-Drama "Deckname Luna" (2011) und zahlreichen Tatort- und Polizeiruf 110-Folgen. Eine wiederkehrende Rolle hatte er auch in der TV-Filmreihe um den Dorfpolizisten Horst Krause (u.a. "Krauses Braut", 2011; "Krauses Glück", 2016).
Zuletzt war Schmidt, der in weit mehr als 100 Kino- und TV-Filmen und –Serien mitwirkte, als Handlanger des bösen Baron Lefuet in Andreas Dresens Verfilmung des Klassikers "Timm Thaler oder das verkaufte Lachen" (2015/16) auf der Kinoleinwand zu sehen. Außerdem gehört er zum Ensemble von "Die Unsichtbaren – Wir wollen leben". Der Spielfilm um die Juden, die sich nach der Deportation "aller" Berliner Juden 1943 noch in der Stadt versteckt hielten, startet am 26. Oktober in den deutschen Kinos.