Wie eine Sprecherin der Akademie der Künste heute mitteilte, ist der Schauspieler Hilmar Thate bereits am vergangenen Mittwoch, 14. September, verstorben.
Hilmar Thate, geboren am 17. April 1931 in Dölau bei Halle an der Saale, war einer der berühmtesten Schauspieler der DDR und danach auch in der Bundesrepublik sehr erfolgreich. Auf der Bühne brillierte er mit seinem intensiven Schauspielstil in Rollen wie "Richard III." oder in Ingmar Bergmans Inszenierung von "Don Juan". Seine Spezialität am Theater wie im Film waren zerrissene, widersprüchliche Charaktere.
Zu seinen wichtigsten Filmen in der DDR zählen Konrad Wolfs "Der geteilte Himmel" (1964), Siegfried Kühns Goethe-Verfilmung "Die Wahlverwandtschaften" (1974) und "Don Juan, Karl-Liebknecht-Str. 78" (1979), ebenfalls in der Regie von Kühn. Thate zählte zu den Erstunterzeichnern der Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. 1980 siedelte er mit seiner Frau Angelica Domröse nach Westdeutschland über.
Dort erlangte er nach Rollen in Thomas Braschs "Engel aus Eisen" (1981) und Fassbinders "Die Sehnsucht der Veronika Voss" (1982) als Striplokal-Betreiber Rudi Kranzow in Dieter Wedels TV-Mehrteiler "Der König von St. Pauli" (1997) große Bekanntheit. Viel Anerkennung und mehrere Auszeichnungen, darunter den Grimme Preis, brachte ihm auch seine Darstellung in Andreas Kleinerts Drama "Wege in die Nacht" (1999) ein, in dem er einen frustrierten Arbeitslosen spielt, der in Berlin auf eigene Faust für "Recht und Ordnung" sorgen will.
Seine letzten Leinwandrollen hatte er in Volker Schlöndorffs "Der neunte Tag" (2004) und in Jutta Brückners "Hitlerkantate" (2005).
Hilmar Thate starb am Mittwoch in Berlin. Er wurde 85 Jahre alt.