Die Kostümbildnerin Barbara Baum wird bei der Verleihung des DEUTSCHEN FILMPREISES am 19. Juni mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet.
Barbara Baum, die Kostüme für mehr als 70 deutsche und internationale Kino- und TV-Produktionen entwarf, zählt zu den renommiertesten Kostümbildnerinnen Deutschlands, die stets ein besonderes Gespür für historische Stoffe bewies. Die ausgebildete Modedesignerin und langjährige Mitarbeiterin von Rainer Werner Fassbinder schuf das Kostümbild für viele seiner Filme, darunter "Die Ehe der Maria Braun", "Lili Marleen" und "Berlin Alexanderplatz", aber auch für zahlreiche andere Filme wie "Georg Elser – Einer aus Deutschland" von Klaus Maria Brandauer, Volker Schlöndorffs "Homo Faber", Bille Augusts "Das Geisterhaus" und "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", Max Färberböcks "Aimée und Jaguar" oder Heinrich Breloers "Die Buddenbrooks".
"Barbara Baum ist eine herzliche Kollegin, die mit ihrem besonderen Talent für historische Kostüme deutsche Filmgeschichte geschrieben hat. Dabei steckt sie die Figuren nicht nur in Kleider aus einer anderen Zeit, sondern in die andere Zeit selbst. Das gibt den Trägerinnen und Trägern ihrer Kostüme Halt und Haltung", begründet Iris Berben, die Präsidentin der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE und Vorsitzende der Ehrenpreisjury, die Wahl.
"Dieser Preis ist in meinen Augen nicht nur ein Preis für mich als Person und meine Arbeit, die ich sehr liebe. Er ist vor allem ein Ausdruck für die Erkenntnis, dass das Kostümbild einen wichtigen Beitrag für die Schauspieler und das gesamte Filmwerk leistet. Das wissen die geschätzten Kolleginnen und Kollegen von der Filmakademie offenbar zu würdigen. Und darauf bin ich so stolz wie ich dafür dankbar bin", so Barbara Baum, die zu den Gründungsmitgliedern der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE zählt.
Nach einer Schneiderlehre in der DDR und einem anschließenden Studium des Modedesigns kam Barbara Baum per Zufall zum Film – und traf nach ersten Schritten in der Filmbranche 1972 auf Rainer Werner Fassbinder, mit dem sie bis zu seinem Tod zehn Jahre lang zusammenarbeitete. In der Ausstellung "Fassbinder – JETZT", die das Deutsche Filmmuseum Frankfurt am Main vom 6. Mai bis 23. August 2015 im Martin-Gropius-Bau Berlin anlässlich des 70. Geburtstags von Rainer Werner Fassbinder zeigt, wird ein besonderes Augenmerk auf die künstlerische Arbeit Barbara Baums gelegt.
Für ihre Kostüme zu Andrew Birkins "Brennendes Geheimnis" wurde Barbara Baum 1988 in Venedig ausgezeichnet, für ihr Gesamtwerk erhielt sie 1993 den Bayerischen Filmpreis. Die Kostüme in "Die Buddenbrooks" brachten ihr 2009 nochmals einen Bayerischen Filmpreis ein. Seit den 1990er Jahren entwarf Barbara Baum auch für namhafte Fernsehproduktionen das Kostümbild, darunter "Katharina die Große" von Marvin J. Chomsky, "Das Mädchen Rosemarie" von Bernd Eichinger, "Die Manns – Ein Jahrhundertroman" sowie "Speer und er" von Heinrich Breloer, "Die Nibelungen" von Uli Edel oder Torsten C. Fischers "Romy".
Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine zehnköpfige Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE bestimmt.
Die Mitglieder der Ehrenpreisjury für den DEUTSCHEN FILMPREIS 2015 sind:
Iris Berben (Schauspielerin und Präsidentin der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE)
Martin Steyer (Mitglied, Tongestaltung)
Rainer Rother (Freund, Leiter der Deutschen Kinemathek / Retrospektive)
Martin Kochendörfer (Fördermitglied, Geschäftsführer X-Verleih)
Anja Dihrberg (Mitglied, Casting)
David Slama (Mitglied, Kamera)
Andreas Dresen (Mitglied, Regie)
Eva Hubert (Freundin, Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein)
Joachim von Vietinghoff (Mitglied, Produzent)
Helge Sasse (Mitglied, Produzent)
Der DEUTSCHE FILMPREIS wird am 19. Juni 2015 im Palais am Funkturm in Berlin verliehen. Die Verleihung wird am selben Abend im ZDF ausgestrahlt.
Der DEUTSCHE FILMPREIS – die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film – ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in einer Gesamthöhe von knapp 3 Mio. Euro dotiert und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters verliehen. Die Verleihung ist eine Veranstaltung der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), produziert von der DFA Produktion GmbH
Quelle: www.just-publicity.de