Die Ausstellung "Kinder mit zwei Familien“ im Deutschen Filmhaus (Wiesbaden) widmet sich ab dem 21. Februar zentralen Themen der Erziehungshilfe.
Das Kooperationsprojekt gibt Einblicke in die Lebenswelt von Pflegefamilien, Erziehungsstellen und Heimwohngruppen. An vier Terminen gibt es Präsentationen zu unterschiedlichen Schwerpunkten in der Ausstellung, die in Kooperation mit dem Amt für Soziale Arbeit und der EVIM Jugendhilfe, dem Jugendhilfeverbund Antoniusheim GmbH und der Jugendhilfezentrum Johannesstift GmbH präsentiert wird.
Das Murnau-Filmtheater begleitet die Präsentation eine Woche lang mit unterschiedlichen Dokumentationen und Spielfilmen. Die Themenwoche wird am Donnerstag, 21. Februar (17 Uhr) durch Stadtrat Axel Imholz (Sozialdezernent Wiesbaden) und Ernst Szebedits (Vorstand der Murnau-Stiftung) eröffnet. Nach einem kurzen Fachvortrag startet die Filmreihe um 18.30 Uhr mit dem Dokumentarfilm "DaHeim" (DE 2012).
Zur Ausstellung
Kinder müssen geschützt werden vor Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch. Manchmal braucht es dann eine Lösung außerhalb der eigenen Familie. Aber wie sieht die aus? Das Amt für Soziale Arbeit in Wiesbaden bietet in Kooperation mit den Erziehungshilfeträgern in Wiesbaden ein vielfältiges Leistungsangebot für diese Kinder und Jugendlichen. Kinder entwickeln zu Pflegefamilien tragfähige Bindungen und Pflegeeltern werden zu faktischen oder sozialen Eltern, Jugendliche finden in Heimwohngruppen ein neues Zuhause mit intensiven neuen Beziehungen und altersentsprechender Versorgung.
Schwerpunktpräsentationen in der Ausstellung:
Sa 23.2. ab 16.30 – Ältere Kinder und Jugendliche in Heimerziehung
So 24.2. ab 14.00 – Pflegefamilie und Kinder
Mi 27.2. ab 14.00 – Mutter-/Vater-Kind-Haus und Erziehungsstellen
Do 28.2. ab 19.00 – alle Kooperationspartner vor Ort
Die Filmreihe im Überblick:
Do 21.2. 18.30 Uhr / Sa 23.2. 20.15 Uhr
"DaHeim"
Regie: Sigrid Klausmann, DE 2012, 60 min, Blu-ray, FSK: ungeprüft
Die Dokumentation "DaHeim" porträtiert drei Jugendliche, die nicht wie andere Kinder bei ihren Familien leben, sondern in einem Heim, in einer Wohngruppe. Sie tragen alle einen schweren Rucksack mit sich, vollgepackt mit traumatischen Erfahrungen und der Angst zu versagen. Der Film begleitet diese Kids durchs Jahr. Sie geben uns Einblick in ihre Vergangenheit und lassen uns für eine Weile ihr Beobachter sein. Bewegend und zutiefst ehrlich!
Fr 22.2. 20.15 Uhr / Sa 23.2. 18 Uhr
"Juno"
Regie: Jason Reitman, USA 2007, 96 min, 35mm, DF, FSK: ab 6, mit Ellen Page, Michael Cera, Jennifer Garner
Gute Laune garantiert: "Juno" nähert sich dem schwierigen Thema Teenager-Schwangerschaften mit den Mitteln der Komödie. Ein tougher, schwangerer Teenager macht sich auf die Suche nach den perfekten Adoptiveltern… Das in den USA zum Überraschungshit avancierte Coming of Age-Porträt setzt auf feine Ironie, liebenswerte Charaktere und smarte Dialoge.
So 24.2. 15.30 Uhr / Mi 27.2. 15.30 Uhr
"Tom Sawyer"
Regie: Hermine Huntgeburth, DE 2011, 109 min, digital, FSK: ab 6, mit Louis Hofmann, Leon Seidel, Heike Makatsch
Wie bringt man andere dazu, den Gartenzaun für sich zu streichen? Man muss es ihnen nur richtig verkaufen. Tom gelingt es mit einer List fast alle Kinder der Kleinstadt für seine Zwecke einzuspannen. Und während andere seine Arbeit erledigen, schmiedet er mit seinem Freund, dem Waisenjungen und "Bruder im Geiste“ Huck Finn, Pläne über ihre gemeinsame Zukunft als Piraten…
Mi 27.2. 20.15 Uhr
"Nestwärme auf Zeit – Aus dem Leben einer Pflegefamilie"
Regie: Sigrid Faltin, DE 2009, 90 min, DVD, FSK: ungeprüft
Dokumentarfilm über eine vierköpfige südbadische Familie, die sich als Bereitschaftspflegefamilie vorübergehend um Kinder und Jugendliche kümmert, bis das Jugendamt eine langfristige Lösung für die Betroffenen gefunden hat. Er beobachtet ihren Umgang mit einem suizidgefährdeten und gewalttätigen 16-Jährigen, der kurzfristig untergebracht werden muss.
Do 28.2. 20.15 Uhr
"Adopted"
Regie: Rouven Rech, DE/Ghana 2011, 92 min, Blu-ray, FSK: ab 0
Entwicklungshilfe einmal anders herum: Einsame Europäer lassen sich von afrikanischen Familien adoptieren, um so endlich wieder familiäre Nähe und Eingebundenheit zu erleben. Was absurd klingt, ist wirklich wahr – ehemals als Kunstprojekt gestartet, haben sich so viele interessierte Europäer beworben, dass die Initiatorin ihr Projekt in die Realität umsetzte. Der Film begleitet nun drei adoptierte Europäer zu ihren neuen Familien in Ghana und zeigt Freude und kulturelle Missverständnisse ebenso wie das Aufeinanderprallen von Illusion und Realität.
Quelle: www.murnau-stiftung.de