Summary
Scorched Earth
Following "In the Shadows", the film "Scorched Earth" is the second part of Thomas Arslan’s Trojan trilogy. Twelve years after career criminal Trojan was forced to flee Berlin, the search for contracts leads him back to the city. Trojan is broke and urgently needs a new job. But Berlin has changed and his old contacts are no longer of much use. Plus, Trojan’s maxim of only ever working for cash is hard to follow in an increasingly digitalised world.
So it takes some time before the middlewoman Rebecca finally offers him the prospect of a lucrative contract: a painting by Caspar David Friedrich is to be stolen from a museum. The heist unites Trojan with getaway driver Diana, his former mate Luca and the young Chris. Everything looks promising, but the shadowy client and his henchman Victor have their own plans for the painting. Soon it becomes less about the money and more about getting out alive.
Source: 74. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)
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Zwölf Jahre, nachdem der Berufskriminelle Trojan aus Berlin flüchten musste, führt ihn die Notwendigkeit der Geldbeschaffung erneut in die Stadt. Er kontaktiert seinen alten Kumpel Can auf der Suche nach einem Hehler für die Uhren und nach einem lukrativen neuen Job. Der gibt ihm die Rufnummer einer anderen Bekannten von früher, Rebecca.
Die erfolgreiche Unternehmensberaterin einer renommierten Consultingfirma hat „was Klassisches“ für Trojan, allerdings ein Job für vier Personen, von denen mit seinem alten Weggefährten Luca, dem jungen Computer-Nerd Chris, der die Räumlichkeiten auskundschaften soll und bei der Tat selbst nicht dabei ist, sowie der Erlkönig-Testfahrerin Diana schon drei feststehen. 350.000 Euro sollen für jeden herausspringen, wenn der Diebstahl eines Gemäldes gelingt – beim Rücktransport des für eine Ausstellung ausgeliehenen Werks Caspar David Friedrichs aus einem Museum.
Der Plan klingt vielversprechend: Die regelmäßigen Zigarettenpausen der Wachmänner ermöglichen einen Einstieg ins Depot, dessen Kamera-Überwachungsanlage von Chris mit einem Standbild gefüttert wird. Diana hat als Fahrerin des Fluchtfahrzeugs auch in kritischen Situationen die Ruhe weg. Doch der sensible Teil kommt erst nach einem gelungenen Raub: Ware gegen Bargeld. Und da offenbart der undurchsichtige Auftraggeber Victor eigene Pläne - mit dem Gemälde wie mit der Bezahlung…
„Verbrannte Erde“ ist ein hochspannender, wendungsreicher Film noir, kein klassischer Thriller mit spektakulären Szenen, sondern eher das Porträt eines unauffälligen, wortkargen, möglichst anonym im Verborgenen agierenden Helden, der es mit einem nicht minder eiskalten, aber geradezu krankhaft zynischen Gegenspieler zu tun hat. Der in der immer dunkler werdenden Jahreszeit vor allem in den Nachtstunden gedrehte klassische Gangsterstreifen kulminiert in einem Showdown auf einem wilden Gewerbegelände unweit der Warschauer Brücke: das einstige Grenzgebiet zwischen dem westlichen Kreuzberg und dem östlichen Friedrichshain ist das letzte Refugium solcher Locations in der inzwischen voll gentrifizierten Hauptstadt.
Der Nachfolger des Arslan-Genrestreifens „Im Schatten“ (2010) basiert allerdings auf der unsinnigen Behauptung, dass das gestohlene Gemälde nicht versichert ist. Weshalb, soviel darf verraten werden, sich Rückkauf-Verhandlungen mit dem Museum als äußerst problematisch herausstellen. Doch: Kein Museum der Welt verleiht ein Friedrich-Gemälde ohne Versicherung.
Thomas Arslan wollte ursprünglich im Essener Folkwang-Museum drehen, wo das Werk „Frau vor der untergehenden Sonne“ von Caspar David Friedrich tatsächlich hängt. Aber es gab keine Drehgenehmigung, weshalb die Geschichte nun im ehemaligen Ethnologischen Museum in Berlin-Dahlem spielt, dessen Sammlungen im Humboldtforum ausgestellt werden. Reiner Zufall: Rechtzeitig zur Premiere von „Verbrannte Erde“ läuft in der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel eine große CDF-Retrospektive – allerdings ohne Essener Leihgabe.
Nach „Im Schatten“ war zunächst keine Fortsetzung geplant, jetzt denkt Thomas Arslan über eine Trilogie allerdings abgeschlossener Filme nach, die nur durch den großartigen, hierzulande sträflich unterbeschäftigten deutsch-kroatischen Hauptdarsteller Mišel Matičević miteinander verbunden sind. Der Schlussteil soll daher auch nicht in Berlin spielen.
Pitt Herrmann