Summary
Sleeper
Postgraduate Johannes moves to Munich to take up a new job at the department of virology of the Technical University. There, he meets Farid, a Persian, who attends to the same research project as Johannes does. Despite their competition, both men become friends. But then the secret service gets in contact with Johannes. They ask him to provide reports on Farid who is suspected to be a terrorist. At first, Johannes vehemently refuses to do so but agrees to spy on Farid when he gathers possible evidence of his friend’s terrorist intentions. Later, when the two friends encounter a work-related conflict, Johannes uses his position of power to cut his rival off of the research project.
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Obwohl Johannes diesen Auftrag entsetzt ablehnt, beginnt sich sein Blick auf den durchaus charmanten Kollegen zu verändern. Bald bewegt sich die Freundschaft, die zwischen Johannes und Farid entsteht, auf einem schmalen Grat zwischen Zuneigung und Misstrauen. Denn zum Terrorismusverdacht gesellt sich auch berufliche Konkurrenz: Farid verbucht einen Forschungserfolg samt Publikation im renommierten Fachorgan „Nature“ und verschweigt den Anteil von Johannes daran.
Und Eifersucht, als beide Männer sich in dieselbe Frau verlieben: Es ist die Kellnerin Beate Werner, die Johannes im „Atzinger“ kennenlernt. Mit der gebürtigen Grazerin und Krankengymnastin in Ausbildung scheint sich eine Romanze anzubahnen nach gemeinsamen Aktivitäten u.a. im Fitness-Studio samt Quicki in der Umkleide. Doch als Johannes sie mit Farid bekanntmacht, entscheidet sie sich, die schon einmal mit einem Iraner liiert war, für den Algerier. Farid ist offener, weltgewandter, ein Genussmensch, der lieber Bordeaux trinkt statt Radler wie Johannes, und ganz nebenbei auch noch der bessere Tänzer. Für Johannes ist die Enttäuschung auch über sein eigenes Versagen so groß, dass er doch noch das Angebot des Verfassungsschutzes annimmt.
Zumal Farid mit einem Bombenanschlag in der Münchner Innenstadt, der dem amerikanischen Konsul galt, in Verbindung gebracht und nach einem gemeinsamen Konzertbesuch mit Johannes verhaftet wird. Wider besseres Wissen gibt Johannes ihm für die Tatzeit kein Alibi. Er kann sich ausrechnen, von Farids Situation zu profitieren, zumal selbst Professor Behringer, der ihn bei der „Nature“-Feier im Institut noch öffentlich abgekanzelt hatte, Johannes Hoffnungen macht...
Bereits sein Kinodebüt „Schläfer“, sein Abschlussfilm an der HFF München, konnte der 1974 in Tübingen geborene Regisseur Benjamin Heisenberg beim renommierten Filmfestival in Cannes uraufführen, weitere Festival-Nominierungen folgten und auch Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten: Dem „First Steps Award“ 2005 als bester Nachwuchsspielfilm folgten beim 27. Saarbrücker Filmfestival um den Max Ophüls Preis 2006 der Hauptpreis, der SR/ZDF-Drehbuchpreis und der Filmmusikpreis (für Lorenz Dangel). Kinostart war der 11. Mai 2006.
Benjamin Heisenberg stammt auch aus einer Wissenschaftlerfamilie, sein Vater ist Neurobiologe, sein Großvater erhielt 1932 den Nobelpreis für Physik. Er studierte aber Bildhauerei in München, drehte Videofilme und gehört zu den Gründern der Filmzeitschrift „Revolver“. Der Autor und Regisseur im Zorro-Presseheft über seine klassische Dreiecksbeziehung im Schatten der New Yorker Anschläge vom 11. September 2001: „Der 11. September, aber mehr noch die Gesetze, die danach verabschiedet wurden, waren sicher Einflüsse. Mich hat bestürzt, dass man innerhalb zweier Monate Dinge beschließt, die man in den letzten zwanzig Jahren bekämpft hat. Ich habe mich gefragt, wie sich das auswirkt: Wenn die Leute privat derart verunsichert sind, dass sie anfangen, ihren Nachbarn, ihre Kollegen oder Freunde zu bespitzeln. Dazu kommt, dass Werte wegfallen, die früher wichtig waren.“
Pitt Herrmann